Erschcincn wöchcntlich einmal. — Man adonnirt bei allcn Buch- M PreiS für einen Band von 24 Numuiern 3 fl. rb. oder 1 Rtblr.
u. Kunsthantlungcn, allen Postamtern u. ZettungScrpeditioncn. ^ Sgr. Etnzelne Nummern kostcn 9 kr. rb. od. 3 Sgr.
Politische Evangelien für alle Sonn- und Fefttage des Jahres.
Am viorten Sonntag nach Trinitatis.
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Jhr solit nicht wähnen, die
politische Frcihcit bcstehe in
der Aiiflösuiig vernüiiskiger Ge-
setze, sondern in Ersülliing der-
selben.
Deiin ich sage Euch: die-
selben Grundgesetze, nach wel»
chen die Erden und Sonnen
durch das Univcrsum rollen
und sich gegenseitig tragen, trci-
ben nnd crhalien, dieselben Ge-
setze der Nothwendigkeit regu-
lircn auch jede Gesellschaft.
Wcr nun die Gebote dcr
Vcrnunsl auflöset, der ist ein
Zertrüiiiincrer der Gesellschast
und er selbst wird ein Opfer
der Zerstörung. Wer den Ge-
boten der Vernunft solgt und
sie lehrct, der ist ein Förderer der Gesellschast und cr selbst
wird von ihr gesördert.
Jhr habt gehört, daß zu dcn Altcn gesagt ist: „Du
sollst nicht tödten!" 2hr aber habt standgcrichtet, begnadigt
zu Pulver und Blei, und nennt Euch gule Christen.
Deßhalb seht 2hr auch euer Christenthum zerfallen
weil 2hr nicht eingedenk scid des Gruntgesetzes deffelbcn,
dcr Meiischculiebe, souderu nur noch des hohlcn Nanieiis
und dcr Eigenliebc.
2hr berathet neue Gcsetze, die Euch schützcn sollen in
Eureiu Unrccbi gegcn Andre.
Abcr 2hr übcrsehet, daß, was
2hr Andcrn zufügt, Euch selbst
geschieht, denn wir leben iu
Gesellschaft. Wer Euch also
sagt: 2hr Narren! Dcr nennt
Euch bciin rechten Naincn.
Daruni höret, was ihr thun
sollt, um einen bcssern Naiiien,
als ihr ihn habt, zu verdienen.
Willst Du der Meuschheit
opfern, so opfere nicht dcn
Priestcrn noch den Götzen, son-
dern sei vor alleni eingedcnk,
ob Dein Bruder, der Arme
nichts wider Dich habe; und
versöhne Dich niit ihm, indem
Du uach Kräfteu an ihm gut
machst, was ungerechte Harthcr-
zigkcit an ihm vcrbrach. Dann ersüllst Du eine Pflicht
gegen dic Menschheit und sie rechnct Dir's an als ciu
Opfcr.
Sei willfährig Deiiicm Widersachcr, damit er Dich
nicht überantworte eineni Polizistcn oder chrisilichen Nichter
und dic Dich »icht übcrantworten ihren christlichen Dienern
und langweiligen 2esuilen.
Wahrlich, sic werden Dich in's Gesängniß bringcn, aus
dem Du uicht herausloiiimst, bis Tu bankeroit an gutem
Nanicn, Gcsundheit und Verinögen bist.
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u. Kunsthantlungcn, allen Postamtern u. ZettungScrpeditioncn. ^ Sgr. Etnzelne Nummern kostcn 9 kr. rb. od. 3 Sgr.
Politische Evangelien für alle Sonn- und Fefttage des Jahres.
Am viorten Sonntag nach Trinitatis.
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Jhr solit nicht wähnen, die
politische Frcihcit bcstehe in
der Aiiflösuiig vernüiiskiger Ge-
setze, sondern in Ersülliing der-
selben.
Deiin ich sage Euch: die-
selben Grundgesetze, nach wel»
chen die Erden und Sonnen
durch das Univcrsum rollen
und sich gegenseitig tragen, trci-
ben nnd crhalien, dieselben Ge-
setze der Nothwendigkeit regu-
lircn auch jede Gesellschaft.
Wcr nun die Gebote dcr
Vcrnunsl auflöset, der ist ein
Zertrüiiiincrer der Gesellschast
und er selbst wird ein Opfer
der Zerstörung. Wer den Ge-
boten der Vernunft solgt und
sie lehrct, der ist ein Förderer der Gesellschast und cr selbst
wird von ihr gesördert.
Jhr habt gehört, daß zu dcn Altcn gesagt ist: „Du
sollst nicht tödten!" 2hr aber habt standgcrichtet, begnadigt
zu Pulver und Blei, und nennt Euch gule Christen.
Deßhalb seht 2hr auch euer Christenthum zerfallen
weil 2hr nicht eingedenk scid des Gruntgesetzes deffelbcn,
dcr Meiischculiebe, souderu nur noch des hohlcn Nanieiis
und dcr Eigenliebc.
2hr berathet neue Gcsetze, die Euch schützcn sollen in
Eureiu Unrccbi gegcn Andre.
Abcr 2hr übcrsehet, daß, was
2hr Andcrn zufügt, Euch selbst
geschieht, denn wir leben iu
Gesellschaft. Wer Euch also
sagt: 2hr Narren! Dcr nennt
Euch bciin rechten Naincn.
Daruni höret, was ihr thun
sollt, um einen bcssern Naiiien,
als ihr ihn habt, zu verdienen.
Willst Du der Meuschheit
opfern, so opfere nicht dcn
Priestcrn noch den Götzen, son-
dern sei vor alleni eingedcnk,
ob Dein Bruder, der Arme
nichts wider Dich habe; und
versöhne Dich niit ihm, indem
Du uach Kräfteu an ihm gut
machst, was ungerechte Harthcr-
zigkcit an ihm vcrbrach. Dann ersüllst Du eine Pflicht
gegen dic Menschheit und sie rechnct Dir's an als ciu
Opfcr.
Sei willfährig Deiiicm Widersachcr, damit er Dich
nicht überantworte eineni Polizistcn oder chrisilichen Nichter
und dic Dich »icht übcrantworten ihren christlichen Dienern
und langweiligen 2esuilen.
Wahrlich, sic werden Dich in's Gesängniß bringcn, aus
dem Du uicht herausloiiimst, bis Tu bankeroit an gutem
Nanicn, Gcsundheit und Verinögen bist.
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