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>Irich,i»k,, wöch'iitllch kmmal, — Man aövnnirt dci allcn Buch- F S<» PrciS iür ctnen Band vo» 24 Nummcrn 3 fl. rh. vder l Rtdlr.

u K»»ftdandl„NNk„, -llr» Pvftämtcrn u. Zeit»nj,Scrpcditi°ncn. ^ 21 Sj>r. Einzclnk Nummcrn kvstci, 9 Ir rb. ot. 3 Sgr.

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Politifche Evangelien für alle Sonn- und Fefttage des Jahres.

Am sicbcnten Sonntag nach Trinitatis.

Als Michael den neiien Bun-
dest.ig in dcr Ncihe sah, weinte er
über ihn nnd sprach:

„'Wenn Du wüßtest, wvhin Unver-
nunft führt, so würdest Du bedenken
zu dieserDcincr Zeit, was zu Dcinem
Frieden dienet. Aber es war und
ist vor Deinen Augen vcrboPen.

„Und es wird diie.'Zeit kom-
meu, wo Deine Fcinde''sich wieder
erheben, um Dich und Deine Kinder
einen Wall von Bajonetten ziehen,
dich belagern und ängstigen an allen Orten.

„Und ste werden Deine Besten und Palläste schleifen
und kcinen Stein auf dem andern laffen; denn du hast Deine
Zeit verloren und Deine Macht mißbraucht."

Michael ging hierauf unter das Volk und fing an
auszutreiben den Geist der Knechtschaft, dcr dic Menschen

und alle ubnge Wclt verkauft an
Despotismus und Psaffenthum.

Und er sprach zu den Dicnern
dcr Gewalthabcr: „Es stcht im
Buche mciner Vorsehung, der Vcr-
gangenheit, geschricbcn: mcin Volk
sollte sein ein großcs, frcies Volk!
Jhr aber habt es gcmacht zu ci-
ner verächtlichen Sklaven- und Mör-
derbande. Aber es wird dcnnoch
werden, woran Jhr es zu hindcrn
trachtet."

Und er lehrtc täglich dem Volk, wie sich's bcssere, da-
mit es frei werde. Die Priester und Schristverdreher und
die Vornehmen und Ncichen trachtcten daher.danach, daß
sic ihu umbrächten;

Abcr sie konnten ihm nichts anhaben, denn alles Volk
hing ihm an, und er war zu mächtig im Volk.


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