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Grschetnen wöchentlich einmLl. — M-n -donnirt bei allen Buch- RA/8 dreis für etnrn B»nb von L4Numu,ern 3 sl. rb odrr l Ntblr.
u. Kunsthantlungen, allen Pvstämtcrn u. ZettungScrpedtttonen. ^ » *21 Sgr. Einzelne Nummcrn lostcn 9 kr rb. ob. 3 Sgr.
Politische Evangelien für alle Sonn und Festtage des Jahres.
Am siebenten Sonntag nach Trinitatis.
Es war ein thorichtes Volk,
das hatte viele Haushälter. Die
wurden vor ihm berüchtigt, als
ob fie's um seine Güter brächten.
Und cs fordcrte fie vor sich
und sprach: „Was hör' ich von
Euch? Thuct Rcchnung von Eu-
rem -Haushalten, denn Jhr könnt
hinfort nicht mehr Haushalter sein."
Die Haushalter sprachen bei stch unter einandcr: „Was
sollen wir thun? Unser -Herr, das Volk, nimmt uns die
einträglichen Aemter! Graben mögen wir nicht, und zu
betteln frommt unS nicht, denn wir brauchen zu viel."
Und^.fie riefen zu fich die Schuldncr des VolkcS und
sprachen zu Einem: „Wie viel bist Du unserm Gebieter,
dem rebellischen Volke schuldig?"
Er sprach: „Einige bundert Milliarden." Sie sprachen
zu ihm: „Nimm' eincn Schuldbrief und schreib einige hun-
dert Millionen auf uns! Wir wollen's bei Dir verzehren."
Parauf sprachen sie zu cinem zweiten Schuldner: „Wit viel
Hülfe sendest Du uns für einige
hundert Millioncn in guten An-
weisungen und für das, was Du
unscrm Herrn, dem Volke, schon
nahmst?"
Er antwortete: „Gegen das
rebellische Volk und für Geld,
Land und Leute so viel Hülfe
ihr nur begehrt."
Darauf sprachen sie zu den übrigen Schuldncrn ebenso,
damit fie thäten wie der erste und zweite und sich und die
Haushalter bereichertcn und befestigten.
Da das thörichte Volk das hörte, lobte es die unge-
rechten Haushalter, daß sic klüglich gehandelt hätten. Und
es behielt sie wieder zu Haushaltern, in der Meinung, wenn
es sie fortjage, würd' es nun gänzlich ausgerottet, oder in
Sklaverei und Armuth gcbracht.
So wurden die Kmder der Thorheit durch Unglück
nicht klüger, und so siegten die Kinder der Klugheit über
die Dummen.