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Und steht auch der Bau einst vollendct,
Die Kuppel auch mächtig erhoht;

O Meister, wie trotzt es den Zeiten?
Das wanke Gebäude vergeht!

Und suchst Du dcs Räthsels Lösung,
Wohlan, so höre mein Wort;

Du sahst ihn ja sclber bauen
Der Freiheit mächtigen Hort!

Der Dom ist die deutsche Einheit,

Der Völker Harmonie;

Das deutsche Volk ist der Meister;

Der Schelm heißt Diplomatie;

Die Freiheit ist der Grundstein,

D'rauf trotzend die Wölbung steht,

Ten hat man dem Dome cntrissen!

Das flücht'ge Gemäuer vergeht!

O- B.

k

Auf! Deutfchland, auf!

Von Neucm will er seine Schlachten schlagen,

Sein Muth, er flammt im alten Feuer noch:

Doch Deutschland schläft, es schläft den Schlaf dcr Schande,
Hört nicht den Hilseruf dcr edlen Lande.

Vom Norden donnert wiederum hernieder
Der Wettersturm der neugewagten Schlacht,

Dort steh'n im Ehrenkampse deutsche Brüder,

Zum neuen Kampf in alter Gluth entfacht:

Toch Deutschland schläft, es schläft den Schlaf der Schande,
Hört nicht den Hilfcruf der kühnen Lande!

Es lebt ein Volk in Deutschlands kaltem Norden,

? Doch glühct heiß in ihm die Ehre und der Muth:

^ Dieß Volk, es ist gedrückt, geknechret wordcn,

- Vom Dänenschwerte floß des Dcutschen Blut:

' Doch Teutschland schläft — es schläft den Schlas dcr Schande,

^ Hört nicht den Hilferuf der bravsten Lande!

I

^ Da bricht das Völklein seine frcmden Ketten,

Und stebt für Teutschlands Ehre wagend ein,

> Es hofft, das Brudervolk wird cs errctten,

/ Jm heil'gen Kampf' ihm trcu Gcnoffe sein:

^ Da wachet Dcutschland auf vom Schlas der Schande,
c: Und folgt dem Hilfcruf der Schwesterlande.


"5^
. >

Es greifct zu den Waffcn, was sich reget,

Aus jedem Gau eilt eine Schaar herbei: —

Doch bald hat sich die schöne Gluth geleget,

Und Malmö ward das Grab der deutschcn Treu:

Dcnn Deutschland schläft nochmal den Schlaf dcr Schande,
Hört nicht dcn Hilfcruf der treuen Lande.

Doch Ein Stamm will und kann sie nicht ertragcn,
Die Schmach, zu keuche» unter fremdem Joch:

Weckt denn dcr Donner, der durch Schleswig sauset,

Weckt nicht des Hcldenblutes Lavalauf,

Weckt nicht der Schlachtruf, der die Luft durchbrauset,

Das Brudervolk zum heil'gen Kampfe auf?!

Ncin! — Deutschland schläft, es schläft denSchlafder Schande,
Hört nicht den Hilferuf der Heldenlande!

„O! wachet auf!" Durch alle deutschen Gauen
Dring' nur der Eine, laute Hilfcschrei.

O Männer, kämpft! Begeistert, deutsche Frauen!

Was Ehre fühlt, cS cil' zum Kampf herbei!

Wach auf! o Deutschland, auf vom Schlaf der Schande,
Hör' ihn, den Hilferuf der besten Lande!

„Für Schlcöwig-Holstcin und sür Deutschlands Ehre!"
Das sei dcs großcn Kampfes Losungswort;

Auf! Stamm um Stamm, auf, greifct rasch zur Wchre,
Ein Nächercorps wälz' sich durch Dcutschland fort!

Es wecke Deutschland auf vom Schlaf der Schande
Zum Kampf und Sieg für seine deutschen Lande ü

Lud. Thürmaycr.
 
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