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Lübke, Wilhelm
Geschichte der Architektur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart — Leipzig, 1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.26748#0278

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256

Drittes Buch.

i>as Am Aeusseren tritt die Kreuzform mit der hochaufragenden Kuppel

um so energischer hervor, da auch hier alle Theile mit einem ziemlich spitz
ansteigenden Steindache bedeckt sind und die Nebenräume sich mit schrägen
Pultdächern an die Mauern des Mittelbaues anlehnen. Wesentlich abweichend
vom byzantinischen Styl ist es sodann, dass der ganze Bau aus Quadern, wenn
auch ohne genauen und regelmässigen Fugenschnitt, aufgeführt ist, und dass
ihn ringsum eine Art von Sockel, aus drei Stufen umgibt, die nur von den Por-
talen durchbrochen werden. Diese selbst sind niedrig, rundbogig geschlossen
und mit flachen Archivolten umzogen, welche manchmal auf Halbsäulen ruhen.

Die Fenster sind schmal, fast schiessschartenähnlich, zum Tlieil mit geradem
Sturz, ziunTheil rundbogig geschlossen, in den Giebelfeldern auch wohl kreis-
förmig. Eine seltsame Decoration geben dem Aeusseren die tief eingekerbten,
muschelartigen Nischen zu den Seiten der Portale und der Apsis, welche mei-
stens von einem auf Wandsäulen aufsteigenden flachen Bande umrahmt werden.
Diese Anordnung ist zugleich als Motiv für die Decoration der übrigen Wand-
flächen benutzt worden. Um den ganzen Bau steigen nämlich von den Sockel-
stufen ähnliche, sehr flach gebildete Wandsäulen auf, welche durch Arclii-
voltenbänder mit einander verbunden sind. Ein solcher Bogenkranz umgibt
auch den hohen Mauercylinder der Kuppel.

Detail- Sonach gestaltet sich hier ein wohldurchdachter architektonischer Orga-

biidung. nismus in strenger Regelmässigkeit, wenn auch mit einigen seltsamen Formen.
 
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