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O-W-Profil durch Grab 1, Schnitt 1.
M. 1 :10. Legende siehe Abb. 17.
zung der Urne ausgehobene Grube, deren Boden man mit faustgroßen Steinen (Granit)
ausgelegt hatte (Abb. 9). Offenbar hat man die Urne wenig sorgfältig in die Grube
hineingestellt, sondern hineingeworfen. Dabei zerbarst sie bereits in der Zeit der Beiset-
zung. Taf. 4, 23 zeigt das wiederhergestellte Gefäß. Die Grube selbst wurde nach erfolgter
Beisetzung der Urne wieder mit hellem Sand verfüllt. Etwa 60 cm unterhalb der Unter-
grenze der gepflügten Schicht, also etwa 80 cm u. OfL, zieht sich durch die Umgebung der
Grube eine 20 cm starke Schicht ortsteinähnlich verhärteten Sandes. Dies waagerechte Ort-
steinband macht aber die Ausbuchtung der Grabgrube nach unten mit und zeigt daher an,
daß die Ortsteinbildung erst nach dem Zeitpunkt der Urnenbeisetzung eingesetzt haben
kann (Abb. 9).
Als Einzelfund wurde unweit des Grabes 23 bei 82,90 m Nord/0,63 m Ost/0,25 m Tiefe
ein rechteckiger Gürtelbeschlag aus Bronze gefunden (Taf. 71). Er zeigt in gegossener
Kerbschnitt-Technik eine von bandförmigen Tierleibern umgebene stilisierte Maske42.
Grab 24 (Taf. 5; Taf. 54) lag bereits innerhalb der rotbraunen Ortsteinschicht, die sich
ab etwa 82/85 m Nord nach Norden erstreckte. Es war durch einen aufgelegten großen
Granitbrocken abgedeckt, der durch sein Gewicht die ganze Randpartie der Urne auseinan-
der gedrückt hatte. Die doppelkonische, reich mit Buckeln und Kerbungen verzierte Urne
ließ sich aber einschließlich der Randpartie wiederherstellen (Taf. 5, 24; Taf. 54, 24). In situ
war sie ganz vom harten, rostbraunen Ortstein umschlossen, und im Profil zeigte sich in-
nerhalb dieser Ortsteinschicht nicht der geringste Hinweis auf eine Eingrabung. Damit er-
gibt sich erneut, daß die Bildung des Ortsteines erst nach erfolgter Beisetzung der Urne
stattgefunden hat und daß eine Grube für die Urne, die sicher einst erkennbar gewesen
war, durch sie verwischt und beseitigt wurde.
Bei Grab 25 (Taf. 4, 25) bedeckten gleich drei mächtige Granitsteine die Randpartie des
Gefäßes. Daß auf diese Weise ein möglichst vollständiger Verschluß der Urne nach oben
erreicht werden sollte, liegt auf der Hand. Auf dem sächsischen Urnenfriedhof von Issen-
dorf wurde die Anlage von Steinpackungen oder aus Steinen errichteten kleinen Kam-
42 Näheres zu diesem Stück S. 72 f.
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O-W-Profil durch Grab 1, Schnitt 1.
M. 1 :10. Legende siehe Abb. 17.
zung der Urne ausgehobene Grube, deren Boden man mit faustgroßen Steinen (Granit)
ausgelegt hatte (Abb. 9). Offenbar hat man die Urne wenig sorgfältig in die Grube
hineingestellt, sondern hineingeworfen. Dabei zerbarst sie bereits in der Zeit der Beiset-
zung. Taf. 4, 23 zeigt das wiederhergestellte Gefäß. Die Grube selbst wurde nach erfolgter
Beisetzung der Urne wieder mit hellem Sand verfüllt. Etwa 60 cm unterhalb der Unter-
grenze der gepflügten Schicht, also etwa 80 cm u. OfL, zieht sich durch die Umgebung der
Grube eine 20 cm starke Schicht ortsteinähnlich verhärteten Sandes. Dies waagerechte Ort-
steinband macht aber die Ausbuchtung der Grabgrube nach unten mit und zeigt daher an,
daß die Ortsteinbildung erst nach dem Zeitpunkt der Urnenbeisetzung eingesetzt haben
kann (Abb. 9).
Als Einzelfund wurde unweit des Grabes 23 bei 82,90 m Nord/0,63 m Ost/0,25 m Tiefe
ein rechteckiger Gürtelbeschlag aus Bronze gefunden (Taf. 71). Er zeigt in gegossener
Kerbschnitt-Technik eine von bandförmigen Tierleibern umgebene stilisierte Maske42.
Grab 24 (Taf. 5; Taf. 54) lag bereits innerhalb der rotbraunen Ortsteinschicht, die sich
ab etwa 82/85 m Nord nach Norden erstreckte. Es war durch einen aufgelegten großen
Granitbrocken abgedeckt, der durch sein Gewicht die ganze Randpartie der Urne auseinan-
der gedrückt hatte. Die doppelkonische, reich mit Buckeln und Kerbungen verzierte Urne
ließ sich aber einschließlich der Randpartie wiederherstellen (Taf. 5, 24; Taf. 54, 24). In situ
war sie ganz vom harten, rostbraunen Ortstein umschlossen, und im Profil zeigte sich in-
nerhalb dieser Ortsteinschicht nicht der geringste Hinweis auf eine Eingrabung. Damit er-
gibt sich erneut, daß die Bildung des Ortsteines erst nach erfolgter Beisetzung der Urne
stattgefunden hat und daß eine Grube für die Urne, die sicher einst erkennbar gewesen
war, durch sie verwischt und beseitigt wurde.
Bei Grab 25 (Taf. 4, 25) bedeckten gleich drei mächtige Granitsteine die Randpartie des
Gefäßes. Daß auf diese Weise ein möglichst vollständiger Verschluß der Urne nach oben
erreicht werden sollte, liegt auf der Hand. Auf dem sächsischen Urnenfriedhof von Issen-
dorf wurde die Anlage von Steinpackungen oder aus Steinen errichteten kleinen Kam-
42 Näheres zu diesem Stück S. 72 f.
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