Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
24

AUGUST SCHÖRGENDORFER

ist, daß sich diese Bauweise auch an anderen Stellen des Raumkomplexes
B feststellen läßt, wenn auch der an den Raumkomplex A stoßende Teil
der südlichen Abschlußmauer in einer Länge von 2 bis 3 m ganz nachlässig und teil-
weise ohne den auch hier üblichen bindenden Lehm aus gröberen, roher behauenen
Steinblöcken erbaut ist. An eine spätere Zutat kann nicht gedacht werden, da
nirgends eine Trennungslinie erscheint. Viel eher kann man an eine Ausbesserung
des schadhaft gewordenen Teiles denken, wenn nicht schon von Anfang an die
unmittelbar dahinterliegende Mauer, die den südlichen Abschluß des Raumes d
bildet, eine sorglosere Bauweise dieses Mauerteiles, der keinen Innenraum zu
schützen hatte, zur Folge hatte.
Die südliche Außenmauer des Raumkomplexes A ist 1,00 bis 1,10 m dick, hat eine
Länge von 5,35 m und erreicht eine Höhe von 0,35 bis 0,45 m an der West- und
1,55 m an der Ostecke. Die Westmauer ist 5,50 -j- 3,25 m lang. Der nach einer kleinen
Mauerecke beginnende, 3,25 m lange Teil weicht von der ursprünglichen Richtung
etwas nach Osten ab. Diese Mauer ist bis zu 1,80 m hoch und hat eine Dicke von
1,00 bis 1,25 m aufzuweisen. Die Außenkante der nördlichen Abschlußmauer ist
aus Gründen des Schutzes vor der Regenzeit noch nirgends freigelegt. Den
östlichen Abschluß bildet im Südosten ein 0,55 m weit nach Norden vorspringender
und 1,00 m breiter Mauerteil, ein Stück der südlichen Abschlußmauer des Raum-
komplexes B und die Trennungsmauer zwischen Raum d und Magazin I.
Eine 0,85 m starke, in Nord-Süd-Richtung verlaufende Mauer trennt die Räume
a und b von c und d. Sie hatte den Zweck, den gegen c und d hin stark
ansteigenden Felsen zu verkleiden und den Räumen a und b gegen Osten hin
einen Abschluß zu geben. Die gleiche Bestimmung hat das vorgebaute 0,65 m
starke Mauerstück in Raum b, der von Raum a durch einen 0,80 bis 1,00 m
langen und 0,90 m breiten Mauervorsprung getrennt ist und von Raum a her, der
dem nach Süden abfallenden Felsen entsprechend ein tieferes Niveau hat und fast
rechteckig ist (1,90 :2,5ο bis 2,60 m), über zwei Stufen zugänglich ist. In ihm fand
sich ein rhombusförmiges Steingefäß mit einer ellipsoiden Aushöhlung, das der
Käsebereitung gedient haben mag. Er ist von unregelmäßiger Form und mißt in
seiner Länge 3,85 m. Einen regelrechten festgestampften Estrich besitzen beide
Räume ebensowenig wie der höher liegende Raum d, der fast bis zur Hälfte
mit dem natürlichen Felsen ausgefüllt ist. Raum c mag als Eingang zu den
Räumen a und b, in die man vermittels einer Holzleiter gelangte, von oben her
gedient haben.
Nach Osten zu schließt sich der in seiner Orientierung etwas nach Norden
abweichende Raumkomplex B an, der die Magazinräume umfaßt. In der
1,45 m zurückspringenden windgeschützten Ecke zwischen Raumkomplex A und
der 9,60 m langen und durchweg 1,00 m dicken südlichen Abschlußmauer befand
sich eine unter freiem Himmel angelegte Herdstelle ohne jeglichen Aufbau, kennt-
lich nur durch eine etwa 10 cm dicke Holzaschenschicht und zahlreiche an der
Unterseite geschwärzte Kochgefäße mit Dreifuß, die an dieser Stelle gefunden
 
Annotationen