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DIE GRABUNG AUF DER GHARAKESHÖHE
BEI MONASTIRAKI (II)
(Tafel 44—47)

Mit der Fortführung der im ersten Abschnitt dieses Berichtes geschilderten
Untersuchung auf der Charakeshöhe bei Monastiraki beauftragt, hatte ich die
Wahl zwischen einer Grabung im weiteren Umkreis der bereits freigelegten Bau-
anlagen und einer solchen innerhalb ihres engeren Bereiches. Die erste Möglichkeit
mochte lohnendere Einzelergebnisse versprechen, die Vorteile der zweiten aber
lagen in der Vereinigung der drei bisher isolierten Komplexe zu einem zu-
sammenhängenden Ganzen. Daher entschloß ich mich zunächst zu einer Frei-
legung eines Geländestreifens zwischen den Magazinen und den parallel zu diesen
verlaufenden Mauerzügen und, im Anschluß daran, zu einer Untersuchung der
Fläche zwischen dem Nordflügel der Magazine und den Palastmauern auf dem
Sattel, um hier den durch die Ostterrassenmauer und ihre neuzeitliche Fortsetzung-
gestörten Zusammenhang zu klären. Als weiteres ergänzendes Ziel wurden Tief-
grabungen bis auf den gewachsenen Boden an möglichst vielen Punkten des frei-
zulegenden Geländes in Aussicht genommen, um die Baugeschichte der Anlage
und die Vorgeschichte der Besiedlung der Stätte aufzuhellen. Hand in Hand mit
diesen Untersuchungen sollten Reinigungsarbeiten und kleinere Nachgrabungen
an den Magazinen stattfinden im Zusammenhänge mit einer steingerechten Auf-
nahme.
Auch für diese zweite Grabung stellten die Dörfer Monastiraki, Thronos und
Kalojeri die Arbeitskräfte. Die Belegschaft betrug durchschnittlich 13 Ar-
beiter. Der damit verbundene wöchentliche Schichtwechsel, das Fehlen eines
geschulten Vorarbeiters, besonders aber das im Verhältnis zu der Masse der zu
bewältigenden Schuttanhäufung unzulängliche Gerät erschwerten den Fortgang
der Grabung. Immerhin gelang es, die Arbeiten in einer vierwöchigen Kam-
pagne vom 14. September bis 10. Oktober 1942 zu einem vorläufigen Abschluß
zu bringen.
Da mangels technischer Hilfsmittel die Reinigung der vorläufig im Gut Aso-
matos untergebrachten Scherben und die Zusammensetzung und Ergänzung zu
Gefäßen dort nicht vorgenommen werden konnte, ihre Beförderung nach Chania
sich aber nicht durchführen ließ, muß die Bearbeitung der Keramik und der Klein-
funde einem späteren Zeitpunkt vorbehalten bleiben. Der nachstehende Bericht
beschränkt sich daher in der Hauptsache auf den Baubefund.
 
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