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ERNST KIRSTEN

dritten mittelminoischen Periode, jetzt im Museum von Rethymnon, das Kloster
Asomatos mit Resten römischer Anlagen beim Chani vor dem Eingang1, Meronas
mit Resten der 3. spätminoischen Periode und römischen Funden2 * * *, endlich
Elenes und seine Umgebung, wo sich im Samitos-Gebirge eine Höhle mit früh-
minoischen Funden feststellen ließ, wo es frühminoische Spuren auf den dies
kleine gesonderte Talbecken im Norden begrenzenden Höhen gibt und wo beim
Straßenbau 1930 minoische Larnakes-Gräber unterhalb einer von Felsbrocken
übersäten Siedlungsstätte, Porokamino Kefali oder Korfi tu Kukojanni, sich ergeben
hattem. In Pendleburys Fundlisten 4 erscheinen auf Grund eigener Beobachtungen
vom Jahre 1935 nun auch mittelminoische Reste ohne nähere Bestimmbarkeit bei
Charakes östlich des Dorfes Monastiraki, spätminoische bei Aja Kyriaki, die vom
Dorflehrer von Monastiraki zum Teil ausgegraben seien, ein Gewölbebau nördlich
von Monastiraki und eine römische Mauer im Dorf selbst!.
Diese Beobachtungen, von denen sich die letztere nicht hat bestätigen lassen,
verschwinden unter der großen Zahl von Fundplätzen in Pendleburys Listen und
würden zunächst nicht mehr Aufmerksamkeit auf sich gelenkt habenalsalleanderen,
die nur zu genauerer Bestimmung auf Grund des neuen Kartenmaterials zu berück-
sichtigen sind bei den Vorarbeiten für eine siedlungsgeschichtliche Karte der
Insel6 *. Angaben über die Bedeutung dieses Platzes, wie sie für Mittelkreta in
Pendleburys Reisebericht? von 1934 vorliegen, sind bisher nicht veröffentlicht oder
bekanntgegeben worden.
Der Anstoß, diesen Platz näher zu untersuchen, war nicht durch die Nennung
in Pendleburys Fundlisten gegeben, auch nicht durch die Erzählungen alter Dorf-
bewohner, die von einer großen alten Stadt auf der Höhe Charakes wußten, die
in der natürlichen Senke Limni zwischen ihr und dem Dorf ihr »Stadion« gehabt
hätte, das einst der eifrige Leiter des Museums von Rethymnon, Petrulakis, habe
untersuchen wollen8. Entscheidend war vielmehr die Erkenntnis der landwirt-
1 a. O. 369. 2 a. O. 262. 370, dazu unten S. 148. 3 a. O. 55. Marinatos, AA. 1932, 177.
1933, 295. Zu dieser Siedlung gehören auch die gesondert genannten Fundstätten frühminoischer Zeit
bei Mesonisi (Pendlebury 76); im selben Talgebiet liegen die spätminoischen von Aj. Onuphrios und
Jerakari (a. O. 261) sowie die römischen von Mosches, Psares usw. (a. O. 369!.). 4 Danach
Schachermeyr, Rasse und Kultur Kretas 61. (Nur dieselben Fundplätze zählt auch Dunbabin,
BSA. 42, 1947, 186 if. auf. Hinzu kommen die Funde aus der 3. spätminoischen Periode in Sybrita
u. S. 142 und bei Jenna: N. Platon, Κρητικά Χρονικά I, 1947, 638 nach P. Demargne, REG. 61,
1948, 17.) 5 Pendlebury 291. 293. 370. Ebenso Dunbabin 188 unter Nr. 26—29. 6 Diese Vor-
arbeiten gingen den Arbeiten des Berichterstatters auf Kreta voraus und standen im Zusammenhang
mit der ihm übertragenen archäologischen Auswertung der Luftbildplanskizze Kretas. Sie waren
notwendig, da Pendleburys Angaben in dem genannten Buch zu summarisch und durch die Aufteilung
nach Epochen, wie schon von Matz, Gnomon 16, 1940, 2 bemerkt, unübersichtlich sind. Das-
selbe gilt von Dunbabins Nachträgen 188f. Nr. 33—38. 43—45. 190 ff. 7 BSA. 33, 1932/3, 8off.
8 Petrulakis’ andere Arbeiten fallen in die Jahre um 1914, vgl. Έφημ. 1914, 222ff. 1915, 43fi. Über
seine Ansätze in Monastiraki wie in Thronos (Inschriftenfunde: Έφημ. 1914, 228) ist mir kein Bericht
bekannt geworden. Unterdessen erschien Dunbabins Aufsatz „Antiquities of Amari” BSA. 42, 1947,
184 ff. mit landeskundlicher Schilderung und zwei Skizzen, d^r auf den Vorbericht über unsere Grabung
AA. 1943, 332 f. und einen Bericht von Jantzcn in „Veste Kreta” vom 18. 2. 1943 Bezug nimmt.
 
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