Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ZWEIZELLIGES HEILIGTUM IN APTARA 105
entwicklung des technischen Könnens und damit der Qualität der Ware dar1.
An den älteren Stücken ist der Ton weicher, lockerer und leichter, die Farbe glanz-
los. Die späteren Stücke haben demgegenüber einen härteren und schärfer ge-
brannten, infolgedessen scharfkantig brechenden Ton. Der Überzug der Außenseite,
weißgelb oder rötlich statt hellgrau, bzw. graugelb an den älteren Stücken, hat klarere
Farben und härtere Konsistenz. Zwischen beiden Techniken gibt es Übergänge.
Soweit die Scherben dem Gefäßbauch entstammen, zeigen sie die übliche Schich-
tung dünner Streifen, abgelöst bzw. unterbrochen von breiten Farbzonen oder
durch Zwischenräume voneinander getrennt. Wichtiger sind die wenigen ornamen-
talen Proben, denn sie fügen zu dem bisher bekannten Bild kretisch-geometrischer
Gefäßornamentik einige neue Einzelzüge hinzu. So ist ein aus konzentrischen
Kreisen und Tangenten bestehendes Muster (Taf. 72, 3) auf Kreta eine außerordent-
lich seltene Erscheinung2, das darunter aufsteigende, nach oben geöffnete Gittermotiv
bisher unbekannt. Neu ist das intermittierende Auftreten des Rautenmotivs inner-
halb des Metopenmusters (Taf. 72, 2), gleichfalls neu die im Raum herabhängenden
Schlangenlinien (Taf. 72,1). Da die geometrische Keramik Westkretas bisher unbe-
kannt ist, müssen die hiermit festgestellten Abweichungen einstweilen auf sich
beruhen, bis neue Funde die Zusammenhänge aufhellen.
Heinrich Drerup
» H. Payne, BSA. 29, 1927/8, 269. 271. ’ Μ. Heurtley, BSA. 31, 1930/1, 108 Abb. 34, 5. Mög-
licherweise ist das Stück nicht kretisch.
 
Annotationen