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DAS DIKTYNNAION

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sich auf Grund des Stadiasmus schon seit dem 16. Jahrhundert alle Reisenden zu
eigen gemacht hatten.
1538 Anonym. Descrizione dell’isola di Candia (E. Falkener, The Museum of clas-
sical antiquities II, London 1852—3, 299 in englischer Übersetzung).
»Dictamnum sive Dictynnaeum.
The remains of this city are found above St. Zorzo di Magnes, twelwe miles
west of Canea, and six from Cape Spada, in a conspicuous elevation of a lofty
mountain. There now exist only a few cisterns, columns, and marbles. The
rest having been carried away to Canea.«
1739 D. Richard Pococke, Description of the East and some other countries II 1,
244. Taf. 35 A. — In deutscher Übersetzung: Beschreibung des Morgenlandes
II, Neue Ausgabe. Erlangen 1791, 352. Taf. 35 A (hier Taf. 78, 2).
»Die alten Überbleibsel dieses Ortes sind sonderlich auf einer kleinen An-
höhe über dem westlichen Ende des Meerbusens C und an beiden Seiten zweier
Bäche, die just bei ihrem Ausfluß in die See zusammenkommen. Sie sind
meistenteils von dem unzugehauenen grauen Marmor der an beiden Seiten
befindlichen Gebirge gebaut. Das Gebäude D gleicht einer Kirche, und um
dieselbe steht eine Mauer von Ziegelsteinen. Auf einer Höhe südwärts des
Meerbusens bei B findet man einige Stücke von grauen marmornen Säulen,
und vier längliche viereckige in die Erde gegrabene und nahe aneinander-
liegende Zisternen, als wenn sie unter einem großen Gebäude gewesen wären.
Ich bemerkte, daß sie in der Mitte tiefer waren, viereckigen Brunnen gleichen,
und vermutlich aus der Absicht, um mehr Wasser aufzufangen, mit Ziegel-
steinen gefüttert waren. Unter denselben gibt es auf der Seite des Hügels
gegen die Stadt zu in einigen Mauern Überbleibsel von irdenen Wasserrohren,
durch welche, wie zu vermuten ist, das Wasser von den Zisternen hinab-
geleitet war, indem zur Sommerzeit die unteren Ströme trocken sind. Unter
diesen Trümmern, welche vermutlich von einem alten Tempel waren, sähe ich
ein schönes Fußgestelle von grauem Marmor, drei Fuß ins Gevierte; es hatte
auf jeder Seite einen Feston, um die Mitte eines jeden Festons eine erhobene
Arbeit von einem stehenden Pan, und war überhaupt schön gearbeitet ....
Vor etlichen Jahren fand man hierselbst eine Bildsäule von weißem Alabaster.
Allein, da man glaubte, dergleichen Stücke aus dem Altertume hielten Gold
in sich, zerbrachen die Fischer dieselben in Stücke. Ich brachte einen Fuß
davon mit weg, woran man deutlich alle Teile einer alten Sandale sehen
konnte.«
1851 Captain T. A. B. Spratt, Travels and Researches in Grete II, London 1865,
197; Ansicht S. 197 (hier Taf. 1,1):
• »The temple of Britomartis at Dictynna, for which it was celebrated, stood
however, upon the level plateau over the south point of the bay, where there
are still several square blocks of marble lying upon the platform that sup-
ported it. A large pedestal, three feet square, and ornamented with festoons and
figures, is also adjacent to it, but too much mutilated and weatherworn now
 
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