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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 3.1960

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Nr. 2/3
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Bruckmann, Heinz: Ein Schülertest (aus dem Marburger Institut für Psychologie)
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https://doi.org/10.11588/diglit.33058#0015
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Ein Schülertest (aus dem Marburger Institut für Psychologie)

Von OStR. Dr. Bruckmann, Wiesbaden

Red.: Der 1. Vorsitzende hat Herrn Dr. Bruckmann für die mühevolle Nachprii-
fung und die Beurteilung der Ergebnisse dieses Marburger Schülertests seinen Dank
ausgesprochen.

Im Jahre 1953 verfaßte Hans Martin Lentke innerhalb des pädagogischen
und psychologischen Instituts der Universität Marburg/L. eine Examens-Haus-
arbeit mit dem Titel „Eine Erhebung über das Interesse an der Biologie in
höheren Schulen“. Die Ergebnisse dieser Arbeit gelangten im Jahre 1956 in
die Tagespresse, wo sie unter den verschiedensten Gesichtspunkten wie „Sport
ist Lieblingsfach!“, „Musik neben Latein das unbeliebteste Fach!“ z. T. in un-
sachlicher Form gegen die Absichten des Verfassers und Initiators der Unter-
suchungen ausgewertet wurden. Das Institut für Psychologie hat sich gegen
diese irreführenden Veröffentlichungen energisch gewandt und in Fachzeit-
schriften (vor allem für Musik) manche Entstellungen inzwischen richtig ge-
stellt. Der DAV erfuhr von den aus der Arbeit Lentkes gezogenen Folgerungen,
die z. T. eine ausgesprochene Polemik gegen den lateinischen Unterricht führten,
und bat den s. Zt. in Marburg tätigen OStR. Dr. Bruckmann um Berichterstat-
tung über die Untersuchungen und die Absichten Lentkes. Das Ergebnis der
Nachprüfung, das hier veröffentlicht wird, soll nicht den Kampf der Fächer
untereinander erneuern, sondern einen Einblick in die Erhebungen verschaffen
und Folgerungen für unsere Fächer ziehen, soweit sie eine derartige Statistik
zuläßt:

Der Verfasser H. M. Lentke versucht einen Überblick über die Haltung der
Schüler und Schülerinnen der Biologie gegenüber zu geben. Das ist das primäre
Anliegen seiner Arbeit. Er hielt seine Erhebungen bewußt allgemein und be-
fragte ohne Anwesenheit des Fach- oder Klassenlehrers die Schüler und Schü-
lerinnen folgender Schulen in zwei hessischen Universitätsstädten:

Schule I = Humanistisches Gymnasium

Schule II = Realgymnasialer Typ

Schule III = Realgymnasialer Typ ohne UI und OI

Schule IV = Realgymnasialer Typ ohne OIII und OII

Schule V = Mädchengymnasium

Insgesamt wurden 49 Klassen mit 1437 Schülern und Schülerinnen befragt.
Die hier interessierenden den Schülern vorgelegten Fragen lauteten:

A: Nenne bitte die 3 Fächer, für die Du am meisten Interesse hast.

B: Nenne bitte die 3 Fächer, für die Du am wenigsten Interesse hast.

Die Schüler waren zugleich aufgefordert, die Fächer in der Reihenfolge ihres
Interesses zu ordnen.

Nach einer allgemeinen Charakteristik des Biologieunterrichts vergleicht der
Verfasser beiläufig das Verhältnis des Interesses am Biologieunterricht zu dem

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