DOI Heft:
Nr. 1
DOI Artikel:Fuhrmann, Manfred: Hinweise zur lateinischen Anfangslektüre
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.33069#0016
Hinweise zur lateinischen Anfangslektüre
Anlaß zu diesen Zeilen sind: a) mein Vortrag vom August 1973 „Cäsar oder
Erasmus?“ (jetzt veröffentlicht in: Gymnasium 81, 1974, 394-407); b) mein
Referat im April 1974 (DAV-Tagung, Saarbrücken) „Lateinische Anfangslek-
türe“. Beides hat Resonanz gefunden, aber auch Fragen und Mißverständnisse
hervorgerufen. Es scheint mir daher angezeigt,.auf folgende Punkte hinzuweisen:
1. Ich habe in Saarbrücken etwa 200 Exemplare von hektographisch vervielfäl-
tigten Texten verteilt (36 S., etwa 125 Exempel ,kleiner Gattungenc, aus Gellius,
dem Aesopus Latinus, Petrus Alfonsi, Caesarius von Heisterbach, den Gesta
Romanorum, der Legenda aurea, Poggios Fazetien, Bebels Fazetien, den Apo-
phthegmen von Erasmus u. a.). Ich habe schon damals hervorgehoben und wieder-
hole hier, da das Material auch an Kollegen gelangt ist, die nicht an der Tagung
teilgenommen haben: es handelt sich um einen ersten Vorschlag, einen ungeprüf-
ten und ungefilterten Rohentwurf, der sich, wie er jetzt beschaffen ist, im Unter-
richt nicht verwenden läßt. Die Orthographie müßte normiert, das Vokabular
und die Syntax vereinfacht werden usw.
2. Ich weiß, daß ein gut Teil der von mir empfohlenen ,kleinen Textec zur Zeit
nicht erhältlich ist und ich sozusagen eine Speisekarte vorgelegt habe, ohne daß
Bestellungen möglich wären. Immerhin gibt es einiges; ich nenne hier die Titel,
die mir bekannt sind:
a) Noctes Atticae, by W. Madelay, London, McMillan & Co. Ltd., Little Essex
Street (WC 2). 1914, seither 14 Nachdrucke. Antike Texte, nicht sonderlich ori-
ginell. aber billig und hübsch.
b) Horrenda, by R. C. Reeves, Centaur Books Ltd, Slough, Bucks. 1958, seit-
her 2 Nachdrucke. Mord- und Spukgeschichten von Cicero bis Apuleius, nicht
immer leicht. Sehr englisch und sehr zu empfehlen!
c) Mittellateinisches Lesebuch, hrsg. von H. Schulz, Schöningh, Paderborn
1965. Leichte Texte, gut gemacht; u. a. Caesarius. Zu empfehlen.
d) Die Gesta Romanorum, hrsg. von W. Dick, Nachdruck der Ausgabe 1890
bei Editions Rodopi, Amsterdam 1970. Wissenschaftliche Ausgabe, in der Schule
nur nach Bearbeitung zu benutzen.
e) Heinrich Bebel, Facetiae, hrsg. von G. Bebermeyer (mit Sacherklärungen);
Nachdruck der Ausgabe 1931 bei G. Olms, Hildesheim 1967.
f) Erasmus, Colloquia familiaria (Auswahl), lat.-deutsch, v. W. Welzig, in den
Ausgewählten Schriften, Ausgabe der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, Bd. 6,
Darmstadt 1967. Die Auswahl erfolgte nach (kultur)historischen Gesichtspunk-
ten; daher ist vieles für die Anfangslektüre Geeignete nicht aufgenommen. Ich
empfehle aber z. B. Militaria, Abbatis et Eruditae, Philodoxus.
Poggios Fazetien, die Apohthegmen des Erasmus u. a. sind leider nirgends
greifbar.
3. Schon während der Saarbrückener DAV-Tagung wurde ein AU-Hefl über
das Thema „Lateinische Anfangslektüre“ beschlossen. Die Mitarbeiter sind: Ger-
hard Fink (Nürnberg); der Verfasser dieser Zeilen; Eberhard Hermes (Pader-
born); Joachim Klowski (Hamburg); Peter Wülfing von Martitz (Köln). Ich
14
Anlaß zu diesen Zeilen sind: a) mein Vortrag vom August 1973 „Cäsar oder
Erasmus?“ (jetzt veröffentlicht in: Gymnasium 81, 1974, 394-407); b) mein
Referat im April 1974 (DAV-Tagung, Saarbrücken) „Lateinische Anfangslek-
türe“. Beides hat Resonanz gefunden, aber auch Fragen und Mißverständnisse
hervorgerufen. Es scheint mir daher angezeigt,.auf folgende Punkte hinzuweisen:
1. Ich habe in Saarbrücken etwa 200 Exemplare von hektographisch vervielfäl-
tigten Texten verteilt (36 S., etwa 125 Exempel ,kleiner Gattungenc, aus Gellius,
dem Aesopus Latinus, Petrus Alfonsi, Caesarius von Heisterbach, den Gesta
Romanorum, der Legenda aurea, Poggios Fazetien, Bebels Fazetien, den Apo-
phthegmen von Erasmus u. a.). Ich habe schon damals hervorgehoben und wieder-
hole hier, da das Material auch an Kollegen gelangt ist, die nicht an der Tagung
teilgenommen haben: es handelt sich um einen ersten Vorschlag, einen ungeprüf-
ten und ungefilterten Rohentwurf, der sich, wie er jetzt beschaffen ist, im Unter-
richt nicht verwenden läßt. Die Orthographie müßte normiert, das Vokabular
und die Syntax vereinfacht werden usw.
2. Ich weiß, daß ein gut Teil der von mir empfohlenen ,kleinen Textec zur Zeit
nicht erhältlich ist und ich sozusagen eine Speisekarte vorgelegt habe, ohne daß
Bestellungen möglich wären. Immerhin gibt es einiges; ich nenne hier die Titel,
die mir bekannt sind:
a) Noctes Atticae, by W. Madelay, London, McMillan & Co. Ltd., Little Essex
Street (WC 2). 1914, seither 14 Nachdrucke. Antike Texte, nicht sonderlich ori-
ginell. aber billig und hübsch.
b) Horrenda, by R. C. Reeves, Centaur Books Ltd, Slough, Bucks. 1958, seit-
her 2 Nachdrucke. Mord- und Spukgeschichten von Cicero bis Apuleius, nicht
immer leicht. Sehr englisch und sehr zu empfehlen!
c) Mittellateinisches Lesebuch, hrsg. von H. Schulz, Schöningh, Paderborn
1965. Leichte Texte, gut gemacht; u. a. Caesarius. Zu empfehlen.
d) Die Gesta Romanorum, hrsg. von W. Dick, Nachdruck der Ausgabe 1890
bei Editions Rodopi, Amsterdam 1970. Wissenschaftliche Ausgabe, in der Schule
nur nach Bearbeitung zu benutzen.
e) Heinrich Bebel, Facetiae, hrsg. von G. Bebermeyer (mit Sacherklärungen);
Nachdruck der Ausgabe 1931 bei G. Olms, Hildesheim 1967.
f) Erasmus, Colloquia familiaria (Auswahl), lat.-deutsch, v. W. Welzig, in den
Ausgewählten Schriften, Ausgabe der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, Bd. 6,
Darmstadt 1967. Die Auswahl erfolgte nach (kultur)historischen Gesichtspunk-
ten; daher ist vieles für die Anfangslektüre Geeignete nicht aufgenommen. Ich
empfehle aber z. B. Militaria, Abbatis et Eruditae, Philodoxus.
Poggios Fazetien, die Apohthegmen des Erasmus u. a. sind leider nirgends
greifbar.
3. Schon während der Saarbrückener DAV-Tagung wurde ein AU-Hefl über
das Thema „Lateinische Anfangslektüre“ beschlossen. Die Mitarbeiter sind: Ger-
hard Fink (Nürnberg); der Verfasser dieser Zeilen; Eberhard Hermes (Pader-
born); Joachim Klowski (Hamburg); Peter Wülfing von Martitz (Köln). Ich
14