Zweites Buch, Cap. 1.
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von Geld und Geldzeichen!) überzugehen, so wäre es auch
hier schwer, die in die Augen springende Entwickelung der
Erscheinungsform des Geldes zu verkennen. Es ist in
beiden Fällen das nämliche wirthschaftliche Phänomen, welches
im Laufe der Culturentwicklung so verschiedene Formen an-
nimmt, in ersterem Falle: die Ausgleichung von Ueberfluss
und Mange], im zweiten Falle: das Tauschmittel; aber welche
Verschiedenheit der Erscheinungsformen, die wir hier doch
nur in ihren hervorstechendsten Phasen gekennzeichnet
haben! Und solchen Entwickelungen der Erscheinungsformen
begegnen wir auf dem Gebiete der Socialphänomene nicht
etwa nur ausnahmsweise, sie bilden vielmehr die Regel.
Die Erscheinungen der menschlichen Wirthschaft sind
somit auch in der Zeit keineswegs streng typischer Natur,
sie weisen vielmehr (abgesehen von den qualitativen Ver-
schiedenheiten in ihrem gleichzeitigen Auftreten!) zugleich
das Schauspiel einer doppelten Entwickelung, einer individuellen
und einer solchen der Erscheinungsformen auf. Concrete Er-
scheinungen der Volkswirthschaft gleichen nicht andern
gleichzeitigen Erscheinungen derselben Art, die nämliche
concrete Erscheinung der Volkswirthschaft ist nicht selten
eine verschiedene in den einzelnen Phasen ihrer individuellen
Existenz; volkswirthschaftliche Phänomene der gleichen Art
sind aber selbst in der Totalität ihrer Erscheinung ver-
schieden in Folge der Entwickelung der Erscheinungsformen.
§ 2.
Leber den Einfluss, welchen die Entwickelung der volkswirt-
schaftlichen Phänomene auf die Natur und die Aufgaben der rea-
listisch-empirischen Richtung der theoretischen Forschung äussert.
Dass die Thatsache der Entwickelung der volkswirtschaftlichen Phäno-
mene nicht ohne Einfluss auf die theoretische Nationalökonomie über-
haupt und die realistisch-empirische Richtung der theoretischen
orschung auf dem Gebiete der Volkswirthschaft insbesondere sein könne.
— Doppelte Aufgabe dieser Richtung der Forschung. — Einfluss, welchen
die obige Thatsache auf das Streben nach Feststellung der Realtypen
und der empirischen Gesetze der volkswirthschaftlichen Erscheinungen
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von Geld und Geldzeichen!) überzugehen, so wäre es auch
hier schwer, die in die Augen springende Entwickelung der
Erscheinungsform des Geldes zu verkennen. Es ist in
beiden Fällen das nämliche wirthschaftliche Phänomen, welches
im Laufe der Culturentwicklung so verschiedene Formen an-
nimmt, in ersterem Falle: die Ausgleichung von Ueberfluss
und Mange], im zweiten Falle: das Tauschmittel; aber welche
Verschiedenheit der Erscheinungsformen, die wir hier doch
nur in ihren hervorstechendsten Phasen gekennzeichnet
haben! Und solchen Entwickelungen der Erscheinungsformen
begegnen wir auf dem Gebiete der Socialphänomene nicht
etwa nur ausnahmsweise, sie bilden vielmehr die Regel.
Die Erscheinungen der menschlichen Wirthschaft sind
somit auch in der Zeit keineswegs streng typischer Natur,
sie weisen vielmehr (abgesehen von den qualitativen Ver-
schiedenheiten in ihrem gleichzeitigen Auftreten!) zugleich
das Schauspiel einer doppelten Entwickelung, einer individuellen
und einer solchen der Erscheinungsformen auf. Concrete Er-
scheinungen der Volkswirthschaft gleichen nicht andern
gleichzeitigen Erscheinungen derselben Art, die nämliche
concrete Erscheinung der Volkswirthschaft ist nicht selten
eine verschiedene in den einzelnen Phasen ihrer individuellen
Existenz; volkswirthschaftliche Phänomene der gleichen Art
sind aber selbst in der Totalität ihrer Erscheinung ver-
schieden in Folge der Entwickelung der Erscheinungsformen.
§ 2.
Leber den Einfluss, welchen die Entwickelung der volkswirt-
schaftlichen Phänomene auf die Natur und die Aufgaben der rea-
listisch-empirischen Richtung der theoretischen Forschung äussert.
Dass die Thatsache der Entwickelung der volkswirtschaftlichen Phäno-
mene nicht ohne Einfluss auf die theoretische Nationalökonomie über-
haupt und die realistisch-empirische Richtung der theoretischen
orschung auf dem Gebiete der Volkswirthschaft insbesondere sein könne.
— Doppelte Aufgabe dieser Richtung der Forschung. — Einfluss, welchen
die obige Thatsache auf das Streben nach Feststellung der Realtypen
und der empirischen Gesetze der volkswirthschaftlichen Erscheinungen