Anhang VII.
Ueber die dem Aristoteles zugeschriebene Meinung,
dass die Erscheinung des Staates eine ursprüngliche
zugleich mit der Existenz des Menschen gegebene sei.
Wir haben oben (S. 168 ff.) bereits dargelegt, dass die Meinung,
die Erscheinung des Staates sei eine ursprüngliche, zugleich mit
der Existenz des Menschen gegebene, eine unhaltbare, ja geradezu
sinnlose sei. Solchem Widersinne war selbstverständlich auch
Aristoteles fremd, so oft auch auf denselben als den Begründer der
obigen Theorie hingewiesen wird. Wir werden aber zur Klar-
stellung der interessanten Frage nach der Auffassung des grossen
Philosophen vom Ursprünge des Staates zunächst die hierauf be-
züglichen Stellen seiner Schriften anfühben, da einige derselben zu
dem obigen Missverständnisse zum mindesten die äussere Veranlassung
geboten haben.
Ueber das Wesen und den Ursprung des Staates äussert sich
Aristoteles (Polit. 1,1) wie folgt: „Man kann die Natur einer
Sache nicht besser ergründen, als wenn man sie unter seinen Augen
entstehen sieht. Diese Methode wollen wir also auch rücksichtlich
unseres Gegenstandes (der Feststellung der Natur des Staates!)
einschlagen. Zu dem Ende müssen wir zuerst jene zwei Menschen in
Verbindung bringen, die sich durchaus nicht entbehren können,
nämlich Mann und Weib, denn ihre Bestimmung ist die Fort-
pflanzung ihres Geschlechtes. Die Verbindung derselben ist aber
nicht ein Werk ihres Vorsatzes und der Vernunft, sondern
des Instinctes. . . . Die zweite der einfachsten Verbindungen ist
Ueber die dem Aristoteles zugeschriebene Meinung,
dass die Erscheinung des Staates eine ursprüngliche
zugleich mit der Existenz des Menschen gegebene sei.
Wir haben oben (S. 168 ff.) bereits dargelegt, dass die Meinung,
die Erscheinung des Staates sei eine ursprüngliche, zugleich mit
der Existenz des Menschen gegebene, eine unhaltbare, ja geradezu
sinnlose sei. Solchem Widersinne war selbstverständlich auch
Aristoteles fremd, so oft auch auf denselben als den Begründer der
obigen Theorie hingewiesen wird. Wir werden aber zur Klar-
stellung der interessanten Frage nach der Auffassung des grossen
Philosophen vom Ursprünge des Staates zunächst die hierauf be-
züglichen Stellen seiner Schriften anfühben, da einige derselben zu
dem obigen Missverständnisse zum mindesten die äussere Veranlassung
geboten haben.
Ueber das Wesen und den Ursprung des Staates äussert sich
Aristoteles (Polit. 1,1) wie folgt: „Man kann die Natur einer
Sache nicht besser ergründen, als wenn man sie unter seinen Augen
entstehen sieht. Diese Methode wollen wir also auch rücksichtlich
unseres Gegenstandes (der Feststellung der Natur des Staates!)
einschlagen. Zu dem Ende müssen wir zuerst jene zwei Menschen in
Verbindung bringen, die sich durchaus nicht entbehren können,
nämlich Mann und Weib, denn ihre Bestimmung ist die Fort-
pflanzung ihres Geschlechtes. Die Verbindung derselben ist aber
nicht ein Werk ihres Vorsatzes und der Vernunft, sondern
des Instinctes. . . . Die zweite der einfachsten Verbindungen ist