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Modus: Prace z historii sztuki — 10-11.2011

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Skrzyniarz, Sławomir: Die DAIMONIA im Chludow-Psalter
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https://doi.org/10.11588/diglit.19092#0029

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2. Anastasis (Fragment), Chludow-Psalter, 9. Jh., Moskau, Historisches Museum,
Cod. 129D, Fol. 63r (nach Śćepkina)

In den byzantinischen Psaltern des 9. Jahrhunderts treten die Damonen fast
immer im anthropomorphen, befliigelten Typus auf (vgl. z.B. Abb. 2)6. Eine
Ausnahme, die keine interpretatorischen Zweifel weckt, ist ein flugelloser,
dunkelhautiger und mit einem blauen Gewand bekleideter OIAAPrYPOZ
AAIMQN auf der Miniatur auf dem Folio 67v des Chludow-Psalters, die die
Simonie verdammt7. Im Falle der Miniatur auf dem Folio 96v ist es wenig
wahrscheinlich, dass wir hier mit einer weiteren Abweichung von der Regel
zu run haben. Auf jeden Fali gibt es keinen leserlichen Bildzusammenhang,

6 Der Typus begann sich im 6. Jh. zu formieren und stellte die bildliche Auslegung der
Doktrin iiber die engelhafte Natur der bósen Geister dar, die besonders stark durch Corpus
Dionysiacum propagiert wurde. Im Bezug auf den Anthropomorphismus und auf das Vorhan-
densein der Flugel mit den Engeln gleichgesetzt und sich von ihnen durch geringere Kórpergró-
Ge, durch das Fehlen von Kleidern und des Nimbus (hierzu gibt es Ausnahmen) sowie immer
durch das dunkle Kolorit unterscheidend - auf diese Art dargestellten Damonen zeigten sich ais
die gefallenen, degradierten Engel und illustrierten eindeutig und deutlich die Hauptintention
der damonologischen Doktrin. Mehr zu diesem Thema (mit Angabe der Forschungsliteratur)
S. Skrzyniarz, Upadły Anioł. Antropomorficzne uskrzydlone przedstawienia Diabła w sztuce
bizantyńskiej, „Folia Historiae Artium. Seria Nowa" 2-3, 1997, S. 65-81.
7 Diese Miniatur bezieht sich auf den Psalm 68, 29.

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