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123. Czermaköw, Bernhardinerkirche, Blick in den Kuppeltambour

erhöhten Tabernakel, das von zwei Putten flankiert wird,
erhebt sich die Taube des Heiligen Geistes. Unter dem
Giebel, dessen Tympanon das Kreuz verehrende Engelfi-
guren ausfüllen, ist eine Kartusche mit dem Lubomirski-
Wappen vorgesehen. An den Seiten des Retabels befinden
sich auf Konsolen die Figuren der Erzengel Michael und
Uriel mit Feuerschwertern.

Der Verzicht auf die Schauwände, die das Presbyterium
teilten, war wahrschemlich auch mit dem Problem ver-
bunden, eine Lösung für die Confessio unter dem Altar zu
finden. Diesem widmete Tilman in den folgenden Zeich-
nungen besondere Aufmerksamkeit. Die erste, AT 848
recto, stellt den Altar vor, dessen Architektur und
Schmuck weitere Modifikationen erfahren hattenü1 Das
Retabel tst jetzt von Säulenpaaren eingefaßt; über dem
Gebälk sind statt eines Giebels schmale, ein Kruzifix
tragende Voluten vorgesehen, am Sockel und an der Spitze
lst es mit Engeln und Putten geschmückt. Das Tabernakel

erhält wieder die Form einer Erdkugel, auf der die Mon-
stranz angebracht ist. Das wichtigste Problem aber war die
Lösung für die Confessio des heiligen Bonifatius. Belegt
wird dies nicht nur durch die Skizze zu einer durchbro-
chenen Balustrade, die eine Öffnung im Antependium
schließt, sondern auch durch zwei Studien zum Eingang
der Confessio, die man auf dieser Zeichnung sieht. Die
Frage der Confessio und der zu ihr führenden Eingänge
bildeten dann das Hauptthema der Zeichnungen AT 835
recto (Abb. 114), AT 838, AT 846 recto und AT 835 verso.
Es sind Studien des Front- und Seitenaufrisses sowie des
Grundrisses zum Altar, in dessen Komposition und De-
koration weitere Anderungen erfolgtenü2 Statt der Volu-
ten wird nun auf der Spitze ein trapezförmiger Aufsatz mit
dem Bild Gottvaters angebracht, das die Quelle für die
Strahlen ist, die scheinbar unter dem Gebälk hervorkom-
men und das Bild des heiligen Antonius darunter umfan-
gen. Im Fries ist die Kartusche mit dem Wappen »Szrenia-

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