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Fünftes Capitel.
dieser Vorköpse nach ihrer Höhe sind auch bauchig angeordnet, was aber
keinen weitern Zweck hat, sondern nur zum Zierrath und des leichtern Aus-
sehens wegen angeordnet ist. Die Kappen sind sehr zierlich und aus einem
einzigen Steine gehauen.
Figur 496 zeigt einen Pfeiler der Brücke zu Orleans. Der Vorkopf hat
hier eine dreieckige sphärische Form, dagegen der Hinterkopf eine Halbkreis-
form. Die Kappe des Vorkopfes, welche hier höher und spitziger ist als nöthig
wäre, besteht aus zwei Kugelsegmenten, die aber nicht von einer stetig krummen
Linie begrenzt werden, sondern ans einzelnen Schichten bestehen, die an ihrer
untern Kante vertical auf die Lagerfuge bearbeitet sind.
Bei der Brücke über den Clyde bei Milton haben die Vor- und Hinter-
köpfe der Brückenpfeiler eine dreieckige sphärische Form. Figur 497 zeigt einen
Pfeiler dieser Brücke. Die Vorköpfe reichen bis zu den Anfängen der Bögen
hinauf und sind daselbst durch eine Kappe bedeckt, welche aus zwei Kngel-
segmenten besteht.
In Figur 498 ist ein Pfeiler der Eisenbahnbrücke über den Allier beim
Einfluß desselben in die Loire dargestellt. Der Vorkopf besteht hier aus einem
halbkreisförmigen Vorbau, der bis über die Anfänge der Bögen hinaufgeht
und außer einer Bekrönung, ans mehrern Platten bestehend, mit einer flachen
kegelförmigen Kappe bedeckt ist.
In den Figuren 499 und 499 4 ist ein Pfeiler der Brücke von St. Maixence
dargestellt. Perronet ordnete hier die Pfeiler nicht aus vollem Mauerwerk be-
stehend an, sondern aus zwei Paaren von gekuppelten Säulen, die in der
Mitte durch eine Quermauer verbunden sind. Oberhalb ist ein Querbogen
über beide gesprengt. Der säulenartige Vorkopf mit seiner Kappe ist hier
sehr zierlich gebildet und aus Einem Stein. Es ist hierbei zwar an Mauer-
werk bedeutend gespart, diese Ersparniß wird aber einmal wieder durch die
große Menge Eisen, welche zur festen Verbindung nothwendig war, und ferner
auch durch den größern Aufwand an Arbeitslohn, welchen die künstlichere Be-
arbeitung der Steine erforderlich machte, ganz und gar compensirt.
Bei der Brücke über den Neckar bei Cannstatt gehen die Vorpseiler,
welche eine dreieckige sphärische Form haben, wie Figur 500 zeigt, bis zu den
Anfängen der Bögen und sind hier ohne weitere Bekrönung mit nur sehr-
niedrigen Kappen bedeckt.
Perronet hat in seinem Entwürfe zu einer Brücke über die Newa, der
dem Strome zugekehrten Kante der Vordertheile der Pfeiler, eine nach der
Brücke zu ansteigende Lage, also die Gestalt eines Eisbrechers gegeben, welche
Anordnung in Figur 501 näher angedeutet ist.
Man könnte hier noch viele verschiedene Beispiele speciell anführen, allein
die bisherigen genügen vollkommen und außerdem werden wir noch mehrere
Beispiele der Art bei weiter unten angegebenen Brücken angegeben finden.
Schließlich wollen wir hier noch eine Regel von Wiebeking, die Bestim-
mung der Länge der Vorköpfe bei Brückenpfeilern betreffend, anführen.
Fünftes Capitel.
dieser Vorköpse nach ihrer Höhe sind auch bauchig angeordnet, was aber
keinen weitern Zweck hat, sondern nur zum Zierrath und des leichtern Aus-
sehens wegen angeordnet ist. Die Kappen sind sehr zierlich und aus einem
einzigen Steine gehauen.
Figur 496 zeigt einen Pfeiler der Brücke zu Orleans. Der Vorkopf hat
hier eine dreieckige sphärische Form, dagegen der Hinterkopf eine Halbkreis-
form. Die Kappe des Vorkopfes, welche hier höher und spitziger ist als nöthig
wäre, besteht aus zwei Kugelsegmenten, die aber nicht von einer stetig krummen
Linie begrenzt werden, sondern ans einzelnen Schichten bestehen, die an ihrer
untern Kante vertical auf die Lagerfuge bearbeitet sind.
Bei der Brücke über den Clyde bei Milton haben die Vor- und Hinter-
köpfe der Brückenpfeiler eine dreieckige sphärische Form. Figur 497 zeigt einen
Pfeiler dieser Brücke. Die Vorköpfe reichen bis zu den Anfängen der Bögen
hinauf und sind daselbst durch eine Kappe bedeckt, welche aus zwei Kngel-
segmenten besteht.
In Figur 498 ist ein Pfeiler der Eisenbahnbrücke über den Allier beim
Einfluß desselben in die Loire dargestellt. Der Vorkopf besteht hier aus einem
halbkreisförmigen Vorbau, der bis über die Anfänge der Bögen hinaufgeht
und außer einer Bekrönung, ans mehrern Platten bestehend, mit einer flachen
kegelförmigen Kappe bedeckt ist.
In den Figuren 499 und 499 4 ist ein Pfeiler der Brücke von St. Maixence
dargestellt. Perronet ordnete hier die Pfeiler nicht aus vollem Mauerwerk be-
stehend an, sondern aus zwei Paaren von gekuppelten Säulen, die in der
Mitte durch eine Quermauer verbunden sind. Oberhalb ist ein Querbogen
über beide gesprengt. Der säulenartige Vorkopf mit seiner Kappe ist hier
sehr zierlich gebildet und aus Einem Stein. Es ist hierbei zwar an Mauer-
werk bedeutend gespart, diese Ersparniß wird aber einmal wieder durch die
große Menge Eisen, welche zur festen Verbindung nothwendig war, und ferner
auch durch den größern Aufwand an Arbeitslohn, welchen die künstlichere Be-
arbeitung der Steine erforderlich machte, ganz und gar compensirt.
Bei der Brücke über den Neckar bei Cannstatt gehen die Vorpseiler,
welche eine dreieckige sphärische Form haben, wie Figur 500 zeigt, bis zu den
Anfängen der Bögen und sind hier ohne weitere Bekrönung mit nur sehr-
niedrigen Kappen bedeckt.
Perronet hat in seinem Entwürfe zu einer Brücke über die Newa, der
dem Strome zugekehrten Kante der Vordertheile der Pfeiler, eine nach der
Brücke zu ansteigende Lage, also die Gestalt eines Eisbrechers gegeben, welche
Anordnung in Figur 501 näher angedeutet ist.
Man könnte hier noch viele verschiedene Beispiele speciell anführen, allein
die bisherigen genügen vollkommen und außerdem werden wir noch mehrere
Beispiele der Art bei weiter unten angegebenen Brücken angegeben finden.
Schließlich wollen wir hier noch eine Regel von Wiebeking, die Bestim-
mung der Länge der Vorköpfe bei Brückenpfeilern betreffend, anführen.