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dem Vasenstil mykenische Elemente nachgewiesen sind1).
Einheimisch ist die Arbeit sicher, wie der Mäander am Polos
beweist; er zeigt auch, daß man den Polos als festen Reif
auffaßte.
Anschließen würde sich hieran eine spätgeometrische
Terrakotte aus Phaleron2), wenn man sicher entscheiden
könnte, daß es ein breiter Streifen, gleich den argivischen
Terrakotten, z.B. Winter, Typen I 5, 26 (S. 29) sein soll und
nicht etwa eine dicke Mütze.
In Kleinasien läßt sich das Fortleben der mykenischen
Tradition vielfach nachweisen (G. Loeschcke, Bonner Rek-
toratsrede 18. 10. 09; M. Heinemann a.a.O. 24 f.); auch
beim Polos finden sich ihre wenn auch spärlichen Spuren:
das S. 15 behandelte röhrenförmige Gefäß aus Rhodos, das
wohl von den kretischen Mützen abhängig ist, und vor allem
die Schlange, die sich um den Polos der Hera von Samos
genau wie um die Mütze der knossischen Adorantin ringelt3).
Nach Angabe der italienischen Ausgräber4) ist in Prinia
ein „Mützenidol" in griechisch-archaischer Schicht gefunden
worden, was den bruchlosen, allmählichen Übergang vom
Kretisch-Mykenischen ins Griechische in Kreta gut illustriert;
aber die nachweisbaren Poloi gehören erst dem 7. Jahrh.
an und zeigen eher den orientalischen Einfluß, den ja für
Kreta die idäischen „Schilde" beweisen5). Die hohe „Mütze"
kommt gar nicht mehr vor, denn die sehr hohe Form einer
Terrakotte aus Praisos: Am. J. Arch. V 1901 Tf. X Nr. L, 2
(Form 94) ist oben sogar noch etwas breiter als unten und
entspricht ja der phoinikischen, und für die niedrige der
Sphingen finden wir auch keine Analogien, höchstens in
!) S. Wide, Ath. M. XXII 1897, S. 233ff., u. Poulsen, Die
Dipylongräber u. Dipylonvasen, Leipzig 1905 S. 91, 93.
2) Ecp. aq%. 1911 S. 250 Fig. 16.
3) Z. B. Br. M. coins Ionia Tf. XXXVII 2, 5, 6 S.374 Nr. 242;
S. 380 Nr. 283; S. 381 Nr. 289; von Overbeck, Kunstniyth. Hera,
Münztafel I a—g nicht erkannt.
«) Boll. d'Arte II. S. 435ff.
') Poulsen a. a, O. S. 74ff.
dem Vasenstil mykenische Elemente nachgewiesen sind1).
Einheimisch ist die Arbeit sicher, wie der Mäander am Polos
beweist; er zeigt auch, daß man den Polos als festen Reif
auffaßte.
Anschließen würde sich hieran eine spätgeometrische
Terrakotte aus Phaleron2), wenn man sicher entscheiden
könnte, daß es ein breiter Streifen, gleich den argivischen
Terrakotten, z.B. Winter, Typen I 5, 26 (S. 29) sein soll und
nicht etwa eine dicke Mütze.
In Kleinasien läßt sich das Fortleben der mykenischen
Tradition vielfach nachweisen (G. Loeschcke, Bonner Rek-
toratsrede 18. 10. 09; M. Heinemann a.a.O. 24 f.); auch
beim Polos finden sich ihre wenn auch spärlichen Spuren:
das S. 15 behandelte röhrenförmige Gefäß aus Rhodos, das
wohl von den kretischen Mützen abhängig ist, und vor allem
die Schlange, die sich um den Polos der Hera von Samos
genau wie um die Mütze der knossischen Adorantin ringelt3).
Nach Angabe der italienischen Ausgräber4) ist in Prinia
ein „Mützenidol" in griechisch-archaischer Schicht gefunden
worden, was den bruchlosen, allmählichen Übergang vom
Kretisch-Mykenischen ins Griechische in Kreta gut illustriert;
aber die nachweisbaren Poloi gehören erst dem 7. Jahrh.
an und zeigen eher den orientalischen Einfluß, den ja für
Kreta die idäischen „Schilde" beweisen5). Die hohe „Mütze"
kommt gar nicht mehr vor, denn die sehr hohe Form einer
Terrakotte aus Praisos: Am. J. Arch. V 1901 Tf. X Nr. L, 2
(Form 94) ist oben sogar noch etwas breiter als unten und
entspricht ja der phoinikischen, und für die niedrige der
Sphingen finden wir auch keine Analogien, höchstens in
!) S. Wide, Ath. M. XXII 1897, S. 233ff., u. Poulsen, Die
Dipylongräber u. Dipylonvasen, Leipzig 1905 S. 91, 93.
2) Ecp. aq%. 1911 S. 250 Fig. 16.
3) Z. B. Br. M. coins Ionia Tf. XXXVII 2, 5, 6 S.374 Nr. 242;
S. 380 Nr. 283; S. 381 Nr. 289; von Overbeck, Kunstniyth. Hera,
Münztafel I a—g nicht erkannt.
«) Boll. d'Arte II. S. 435ff.
') Poulsen a. a, O. S. 74ff.