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— 41 —

Besonders bei den Terrakotten ergeben sich durch Ver-
mischung sehr mannigfaltige und ineinander übergehende
Formen. Bald sind sie eckig, bald rund, mehr oder minder
geschweift, höher und niedriger: man vergleiche die Protomen:
Winter, Typen I 239 ff.

Lehrreich sind Zusammenstellungen von Aphrodite-
statuetten : Polosform (Form 8, 36, 46): Winter, Typen
II 6, 3, 1; 198, 1, 4; 203, 1; dann später: weit ausladend:
II 368, 1 (Form 37); halbmondförmig: II 88, 4, das Idol
hat den Polos!; II 200, 5; dabei reich durchbrochen: II 180, 7.

Ebenso ist die Entwicklung bei den Grabgruppen. Die
ältesten aus dem fünften Jahrhundert haben den Polos:
Winter, Typen I S. 169 u. LEI; bei I 166, 5 (S. XC attisch)
ist er weit ausladend; bei den Myrinaterrakotten ist ein
reichverzierter, durchbrochener Stirnschmuck daraus ge-
worden: I 167, 1.

Es überwiegt im 5. Jahrh. die niedrigere Form, bei der
der Durchmesser die Höhe an Größe übertrifft; bei der Fülle
der ineinander übergehenden Formen — typisch sind be-
sonders Form 22—32, 34, 46—48 — fehlt, hauptsächlich in
der Übergangszeit, die höhere nicht: z. B. Winter, Typen
I 66, 3; 74, 4; 91 (Form 69); 169, 1 (Form 58); Tiryns I
Tf. VI Nr. 7 (Form 74); E<p. aex. 1909 Tf. VIII (Form 52);
Compte Rendu 1862 Tf. II (Form 66) (vgl. S. 34); Collignon-
Couve 1946 mit Randverzierung.

Sehr selten ist der doppelte Polos: Furtwängler, Gemmen
Tf. XIII Nr. 16 ein Idol (Form 84); kleine Bronzeherme
aus Äugst, die von Salis publiziert.

Eine Zusammenstellung der halbkreisförmigen, ab-
geschnittenen Form mit einer hinten angesetzten senkrechten
oblongen Platte kommt in Boiotien vor: Winter, Typen I
62, 3/4 (Form 51). Daß dies keine organische Ausgestaltung
des Polos ist, geht aus den scharfen Winkeln hervor, in denen
beide Teile zusammenstoßen, und der Größe der Platte,
die den Polos um seine eigene Höhe überragt.

Selten ist die Form aus einzelnen Spitzen z. B. Reinach,
Repertoire II 396,6 vgl. S. 27 f. u, Tf. VI.
 
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