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https://doi.org/10.11588/diglit.31765#0049
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Als Zeit dieser Yorgänge gibt Livius die Herrschaft des Tullus Hostilius, also das
7. Jh., an. Selbst wenn jedoch mit der Möglichkeit gerechnet werden dürfte, daß den
Annalisten eine gewisse Kenntnis von diesen Ereignissen aus einer guten Über-
lieferung zugeflossen ist, so würde Entsprechendes hinsichtlich der absoluten Zeit-
angabe nicht vorauszusetzen sein. Solange Untersuchungen früheisenzeitlicher Sied-
lungen im Albanergebiet noch ausstehen, ist bei der siedlungsgeschichtlichen Aus-
deutung der dortigen Grabfunde freilich eine gewisse Yorsicht geboten; doch wer-
den wir immerhin mit einiger Wahrscheinlichkeit annehmen dürfen, daß eine aus
den Grabfunden gegebenenfalls zu erschließende Übersiedlung von Bewohnern
Alba Longas nach Rom nicht nach 800 v. Chr. erfolgt ist. 84
84 Natürlich hat diese Zeitbestimmung nichts mit dem Datum zu tun, auf das man
kommt, wenn man die livianische Angabe, Alba Longa sei 400 Jahre nach seiner Grün-
dung zerstört worden, mit der Sage von seiner Gründung durch Aeneas, einem Teil-
nehmer des Trojanischen Krieges (um 1200), kombiniert. Andererseits wird man aus dem
Umstand, daß in der annalistischen Schilderung die Albaner kurz vor der Zerstörung ihrer
Stadt einen Diktator bestellten, gewiß keinen überzeugenden Hinweis auf einen terminus
post quem für dieses Ereignis ableiten dürfen, selbst wenn die Diktatorenverfassung in
keiner Weise über das Ende der Königszeit in Rom hinaufreichen sollte. Daß ältere Er-
eignisse in jüngerem Gewand tradiert werden können, ist eine genugsam bekannte Er-
scheinung.
Als Zeit dieser Yorgänge gibt Livius die Herrschaft des Tullus Hostilius, also das
7. Jh., an. Selbst wenn jedoch mit der Möglichkeit gerechnet werden dürfte, daß den
Annalisten eine gewisse Kenntnis von diesen Ereignissen aus einer guten Über-
lieferung zugeflossen ist, so würde Entsprechendes hinsichtlich der absoluten Zeit-
angabe nicht vorauszusetzen sein. Solange Untersuchungen früheisenzeitlicher Sied-
lungen im Albanergebiet noch ausstehen, ist bei der siedlungsgeschichtlichen Aus-
deutung der dortigen Grabfunde freilich eine gewisse Yorsicht geboten; doch wer-
den wir immerhin mit einiger Wahrscheinlichkeit annehmen dürfen, daß eine aus
den Grabfunden gegebenenfalls zu erschließende Übersiedlung von Bewohnern
Alba Longas nach Rom nicht nach 800 v. Chr. erfolgt ist. 84
84 Natürlich hat diese Zeitbestimmung nichts mit dem Datum zu tun, auf das man
kommt, wenn man die livianische Angabe, Alba Longa sei 400 Jahre nach seiner Grün-
dung zerstört worden, mit der Sage von seiner Gründung durch Aeneas, einem Teil-
nehmer des Trojanischen Krieges (um 1200), kombiniert. Andererseits wird man aus dem
Umstand, daß in der annalistischen Schilderung die Albaner kurz vor der Zerstörung ihrer
Stadt einen Diktator bestellten, gewiß keinen überzeugenden Hinweis auf einen terminus
post quem für dieses Ereignis ableiten dürfen, selbst wenn die Diktatorenverfassung in
keiner Weise über das Ende der Königszeit in Rom hinaufreichen sollte. Daß ältere Er-
eignisse in jüngerem Gewand tradiert werden können, ist eine genugsam bekannte Er-
scheinung.