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TAFELERKLÄRUNG

Tafel 1

Forum Romanum, Sepulcretum beim Antoninus-Faustina-Tempel, Brandgrab T.

In einem fast zylindrischen, 1,15 m oben und 0,95 m unten i. Dm. weiten Schacht, der
mit Tuffsteinen und zwei Lagen von Erde und Scheiterhaufenasche gefüllt war, war ein
kleinerer Schacht eingetieft, gerade groß genug, daß ein Dolium, H. 51 cm (11), darin
Platz fand. Darin stand eine Urne, H. 19,5 cm (9). Sie enthielt den Leichenbrand einer
erwachsenen Person und eine Bogenfibel (1) und war mit einem Knopfdeckel (8) zuge-
deckt. Außerhalb der Urne, aber im Dolium, fanden sich Knochen eines Ferkels sowie
zwei Schulterhenkelkrüge, H. 16,5 und 9,3 cm (4. 6), ein unverzierter Brillenhenkelbecher,
H. 8,2 cm (5), ein solcher mit schräg geriefter Schulter, H. 5,9 cm (2), ein weiterer mit
drei senkrechten Schulterrippen, die jeweils von zwei in feiner Furchenstichtechnik aus-
geführten Zickzackzonen eingefaßt werden, H. 6,5 cm (3), eine Schale mit abgebrochenem
Querhenkel, drei Knubben und einer Reihe von Dreiecken in feiner Furchenstichtechnik,
H. 6,3 cm (7), und zwei Schälchen mit Querhenkel, eines mit zwei die Henkel einrahmen-
den Randknubben und Standring, H. 4,5 und 4,3 cm (10. 12). —• Antiquarium des Forum
Romanum. G. Boni, NSc. 1906, 31 ff. Abb. 33-38. E. Gjerstad, ER. II (1956) 66ff. Abb.
49. 61-67. H. Müller-Karpe, Beiträge zur Chronologie (1959) Taf. 24 B.

Tafel 2

Forum Romanum, Sepulcretum beim Antoninus-Faustina-Tempel.

A. Brandgrab GG.

In einem zylindrischen, mit Erde und Steinen gefüllten Schacht von 0,90 m Dm., den
der Schacht des Grabes JJ schnitt, war ein kleiner 0,42 m weiter Schacht eingetieft, ge-
rade groß genug für ein Dolium, dessen Querhenkel aber abgeschlagen werden mußten,
H. 40 cm (8); es war von einem großen Stein bedeckt. Auf diesem Stein fanden sich
Scheiterhaufenasche mit einem Stückchen zusammengebogenem Golddraht, ferner ver-
kohlte Körner von Weizen und Gerste sowie Bohnen. In dem Dolium stand eine Haus-
urne mit herausnehmbarer Tür; sie zeigte eine in Resten erhaltene weiße Streifenbemalung,
die vermittels einer jetzt roten Masse auf den gelbbraunen Tongrund aufgetragen ist.
Auf der Hauswand sind es Mäandermuster; auf der Tür hat Boni kurz nach der Ausgra-
bung zwei menschliche Figuren erkennen können. Diese Partie ist heute nicht mehr deut-
lich; die Zeichnung auf Taf. 3, 6 gibt die noch sichtbaren Reste wieder. H. 25,5 cm. Die
Hausurne enthielt den Leichenbrand eines etwa 10-jährigen Kindes, einen tönernen Spinn-
wirtel (4), Frgte. einer Bronzefibel, vermutlich einer Bogenfibel, andere Bronzefrgte.,
einen in zwei Vogelköpfe auslaufenden, mit vier Löchern versehenen, auf einer Seite
durch Würfelaugen verzierten Beinschieber, L. 5,2 cm (1), mehrere Bernsteinperlen, zwei
vollständig erhaltene und Frgte. von wohl zwei weiteren Beinanhängern, mit Würfel-
augen verziert, L. 2,9 cm (2). Auf der Hausurne, noch innerhalb des Doliums, lagen ein
großer Doppelhenkelbecher mit Ornamentfeldern in feiner Furchenstichtechnik, H. 12,7 cm
(3), ein kleiner solcher mit innen facettiertem Rand, einem Furchenstichband auf der
Schulter, Schrägriefen und vier Bauchbuckeln, H. 8,9 cm (7), ein Brillenhenkelbecher mit
zwei Stichreihen und Schrägriefen, H. 6 cm (5), und eine Schale mit kantigem Querhenkel,
 
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