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Deutscher Museumsbund [Mitarb.]
Museumskunde: Fachzeitschrift für die Museumswelt — 7.1911

DOI Artikel:
Glaser, J.: Ein Museum indischer Plastik
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Weitenkampf, Frank: The Problem of Exhibitions in Print Rooms
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https://doi.org/10.11588/diglit.70502#0223

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Weitenkampf, The problem of exhibitions in Print Rooms.

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sich nur wenige Denkmäler altindischer Kunst ihm zur Seite stellen, und es gibt kein
Museum, das sich rühmen darf, ein Prachtstück wie dieses zu besitzen. Eine Reihe
von Buddhastationen führt hinab bis etwa ins achte nachchristliche Jahrhundert,
zu einer schönen, wenn auch bereits weichen, wohlerhaltenen Sitzfigur mit großem
Nimbus, dessen reiches, schon barock gelapptes Rankenwerk dem Ornament der in
Sarnath noch erhaltenen Stupa nahe steht. In den folgenden Jahrhunderten nimmt
die indische Plastik jene zierliche rokokohafte Form an, die am besten aus den dem
elften und zwölften Jahrhundert entstammenden Tempeln der Jainasekte bekannt
ist. Proben von ganz vorzüglicher Qualität repräsentieren diesen Stil in dem neuen
Museum. Leider muß man sie aus der Fülle sehr ungleichen Materiales heraussuchen,
das die langen Gänge der Flügelbauten füllt. Eine Scheidung in Schau- und Studien-
sammlung wäre in diesem Museum vorzüglich am Platze gewesen, da die große Menge
von Bruchstücken dekorativer Plastik nur eine magazinartige Unterbringung ge-
stattet. Hätte man die jeweils besten Proben für eine Schausammlung ausgesondert,
so hätte man dem Publikum die langen und ermüdenden Korridore ersparen können.
Leider hat man hieran nicht gedacht und ist bei der Anordnung auch nicht nach
künstlerischen, sondern nach archäologischen Gesichtspunkten verfahren. Daß
dieses auch in dem großen Museum von Kalkutta beliebte Prinzip nicht das richtige
ist, hätte man hier zeigen können. Es wäre die Aufgabe gewesen, nicht die verschie-
denen Darstellungstypen auszusondern, sondern die Entwicklungslinie indischer
Plastik, die die Monumente buddhistischer Kunst ebensowohl wie die der Jaina und
Hindu in sich schließt, in eine Reihe markanter Beispiele aufzuzeigen. Die durch-
schnittlich vorzügliche Qualität der an Ort und Stelle gefundenen Stücke hätte das
Museum zu Sarnath wie kein anderes zur Durchführung eines solchen Versuches
befähigt. Es ist schade, daß die Gelegenheit versäumt wurde, denn es wäre an der
Zeit, einmal ein geschlossenes Bild von indischer Kunst zu geben, die weder allein
buddhistische Kunst ist, noch allein sarazenische, von der aber weiteren Kreisen
bisher nur recht wenig bekannt wurde.

THE PROBLEM OF EXHIBITIONS IN PRINT ROOMS
BY
FRANK WEITENKAMPF.

The following notes relate to the work in the print room of New York. Here,
local condition's were met with little regard for what had been done elsewhere.
Nevertheless, there may possibly be an occasional point of general interest in this
recital.
In 1900, the late Mr. S. P. Avery presented to the New York Public Library
his remarkable collection of prints, thus laying a foundation for the then recently
 
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