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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 2.1903-1904

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Bach, Max: Ulmer Möbel
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https://doi.org/10.11588/diglit.6374#0054
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Clltner jviöbel.

mit Schubladen getrennt, und der Kranz. Diefe einteilung zeigt noch
der ehemals im Belitz des ßofbaudirehtors 6gle in Stuttgart be-
findliche Schrank, fig. 3, jetzt im Qlmer ßewerbemufeum. Dtefer
Schrank ift ein eklatantes Beifpiel dafür, wie lange noch die gotifcben
formen im Randwerk fortlebten, derfelbe trägt nämlich die Jahres-
zahl 1569, ift aber
in feinen Baupt-
formen und Dispo-
fitionen noch ganz
gotifcb. 6r beftebt
aus fecbs frei auf-
einander geftellten
Ceilen, nämlich: 1.
dem Sockel, 2. dem
zweitürigen Qnter-
kaften, 3. dem JVIit-
telftück mit fünf
geheimen Schubfä-
chern, 4. dem zwei-
türigen Oberkaften,
5. dem friesftück
und 6. der Krönung.
Sockel, friesftück
un d di e S eiten f tü ck e
des oberen und un-
terenKaftens, fowie
die Ginfaffung der
Schieber an dem
JVKttelftück haben
ein reich profilier-
tes und aufs pünkt-
licbfte gefcbnitztes
JVTafswerk; desgleichen beftebt auch die Krönung aus einem gotifcben
Zinnenkranz. Dagegen find die übrigen flächen der front mit
überaus reichen und fcbönen Intarfien im Stile der Renaiffance voll-
ftändig bedeckt, auf den Türfüllungen ftebt man allerlei kunftreicbe
perfpektiven von römifcben Ruinen, Hquädukten und dergleichen,
auf den friefen reiche Kartucbenornamente, durchzogen mit zierlich

fig. 3. Schrank im Ulmer ©ewerbemufeum. 1569.
 
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