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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 2.1903-1904

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Bach, Max: Ulmer Möbel
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https://doi.org/10.11588/diglit.6374#0058
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Olmcr JNlöbel.

aus einem Sockel mit Schubladen, dem eigentlichen Kalten, welcher
der £änge nach in zwei Bälften zerlegbar war, dem friesftück und
der etwa vorhandenen Krönung. Die Türfüllungen waren in ähn-
licher STeife wie bei den eintürigen Kälten gegliedert, in der Regel
war es eine portalartige Dekoration mit JVIufcbel in der Bogen-
füllung, Huffatz und Sockel. Die Scblagleifte ift ftets durch einen
pilafter oder eine Säule markiert, welche genau den beiden äufscren
Säulen entfpriebt.

eine Qlmer Spezialität find die f ufsnetkäften, lie dienten
zur Hufbewabrung der ßettwäfcbe und ftanden mit der Rückwand
an der „fufsnet"* der Bettlade, wober ihr JSame kommen foll. Diele
Schränke find faft alle von gleicher (Srölse, 1,50 bis 1,70 JVleter lang,
1,50 hoch, 0,60 tief, zuweilen kommen auch am Sockel Schubladen vor.

ftets ein kleiner Huffatz mit einer Yafe, an den Seiten ausgefägte
Ornamente. Zu beiden Seiten der Scblagleifte befinden fieb Befcbläge
mit Bandgriffen, die gewöhnlich, um das Roften zu verhüten, ver-
zinnt find. Hn der Innenfeite der rechten Cüre fitzt das ftarke
Scblofs, gewöhnlich mit zwei Riegeln und fogenanntem Katzenhopf,
wo das „Gingericbt", das beifst die Scblüffeleinfübrung, eingerichtet
ift. Diele Hrt JVlöbel ift im fiebzebnten jfabrbundert die gebräueb-
licbfte, fug. 6, aus dem feebzebnten Jahrhundert ift mir kein derartiges
JVlöbel bekannt geworden; damals dominierte die Crube, gewöhn-
lich 1 JVleter hoch und zirka 1,10 JVleter lang, mit aufzufcblagendem
Deckel. Die Torderfeite war in früherer Zeit reich mit Kartufcben-
werk und Intarfien ausgeftattet, fpäter kommt dann noch eine
ähnliche Ginteilung, wie bei den ^ufsnetkäften mit Säulen oder

f\g. 7. Zunfttrubc aus dem reebzebnten j("br-
bundert in der Königlichen Hltertümerrammlung.

Die f affade ent-
fpriebt ganz der
Hnordnung eines
halben Scbrankes.
Hn der Seite Balb-
fäulen oder pila-
fter, Cürfüllungen
portal- oder fenfter-
artig gegliedert,
über dem rabmen-
artigen Gefims ilt

* Dem f uTsende.
 
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