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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 2.1903-1904

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Koechlin, Raymond: Die japanischen Einflüsse und die heutige dekorative Kunst: mit besonderer Berücksichtigung Frankreichs, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.6374#0208
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Von Raymond Koccblin, paris.

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Torwand des jtapanismus Hbenteuerlicbes febaffen, beweifen damit
nur, dafs fie die japanifebe Kunft nicht kennen. Sie könnte, nach-
dem Tie unfre phantafie angeregt hat, der dekorativen Kunft auch
lehren, JMafs zu halten, und das wäre vielleicht der wichtigfte Dienft,
den Tie ihr leiften würde. JNlan darf Tich nicht verhehlen, dafs nur
eine logifche Kunft Dauer hat, alles, was bizarr, gefuebt, zwecklos
ift, ermüdet bald und ift mit Notwendigkeit vergänglich. Die
grieebifebe, die gotifebe, die japanifebe Kunft waren logifcb und haben
deshalb fo unendlichen Ginflufs geübt. Tergeffen wir das nicht,
denn unfre JModernen mögen über allen Reiz des jSaturalismus ver-
fügen, den feinften Cakt für das Material, den erfinderifebften formen-
finn befitzen, wenn ihre phantafie nicht durch die Vernunft in
Schranken gehalten und gemäfsigt wird, fo wird ihr ?Herk vergeben
und der bewundernswerte Huffcbwung und die mübfame Hrbeit einer
ganzen Generation, deffen wir Zeugen waren, wird vergebens gewefen
fein und der Tergeffenbeit anheimfallen.

paul f)aurtcin, "Vignette.
 
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