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https://doi.org/10.11588/diglit.8393#0103
Interpretationen 93
Oft v/erden dein Patienten Gegenstände gegeben, die ihn vor
Besessenheit schützen sollen, und empfohlen, nach der Heilung ein
Amulett zu tragen, täglich Lichter für bestimmte Gottheiten
anzuzünden oder sich sogar einer Anhängerschar einer Gottheit
anzuschließen, wobei die ehemaligen Besessenen oft wieder in,
diesmal von Göttern hervorgerufene, ekstatische Trancen fallen.
Damit wird den Patienten eine Ego-Kontrolle ermöglicht; und sie
sind in der Lage, die Dämonen zu beherrschen, statt sich von
ihnen beherrschen zu lassen (1975b:80). Die Mitgliedschaft in
einer kleinen Gemeinde von Anhängern einer Gottheit kann auch
eine Rollenkonfliktlösung bieten. Die Trancezustände, die nun
auftreten mögen, werden von den Singhalesen ganz anders beurteilt
als diejenigen, die von Dämonen verursacht werden. Der Geheilte
nimmt eine Beziehung zu einer Gottheit auf, die ihm auch
ermöglicht, andere, allzu enge Beziehungen zu Mitmenschen zu
lockern und Bewegungsfreiheit zu gewinnen, ohne sich vorwerfen
lassen zu müssen, daß er seine sozialen oder ideellen Pflichten
verletze. Durch diese Neudefinition der Situation eines Menschen,
der eine Zeremonie benötigt hatte, ist der Konflikt, unter dem er
gelitten hatte, in eine sozial sinnvollere Richtung gelenkt
worden, so daß das Problem auf konstruktive Weise angewendet
werden kann; was zuvor gegen die Regeln der Gesellschaft stand,
ist nun akzeptabel oder sogar nützlich geworden (1975b:86f).
3. : Kalverson: Eine Anwendung von C. G. Jung.
Kaiverson, der funktionalistische Methoden ablehnt, reagierte auf
den ersten Artikel Obeyesekeres mit einer (.mindestens teilweise)
an C. G. Jung orientierten Analyse. Er hatte nördlich vom
Forschungsgebiet der beiden anderen Autoren, in der Umgebung von
Alutgama, eine Variante der Sanni-Zeremonie vorgefunden, die
stark von der zuvor beschrieDenen abweicht. Auch er schloß, daß
sie sich auf psychologisch gelagerte Fälle spezialisiert natte
und versuchte, sie mit einer psychologischen Therapie parallel zu
setzen, wie sie in cer Schule Jungs praktiziert wird. Beides
Oft v/erden dein Patienten Gegenstände gegeben, die ihn vor
Besessenheit schützen sollen, und empfohlen, nach der Heilung ein
Amulett zu tragen, täglich Lichter für bestimmte Gottheiten
anzuzünden oder sich sogar einer Anhängerschar einer Gottheit
anzuschließen, wobei die ehemaligen Besessenen oft wieder in,
diesmal von Göttern hervorgerufene, ekstatische Trancen fallen.
Damit wird den Patienten eine Ego-Kontrolle ermöglicht; und sie
sind in der Lage, die Dämonen zu beherrschen, statt sich von
ihnen beherrschen zu lassen (1975b:80). Die Mitgliedschaft in
einer kleinen Gemeinde von Anhängern einer Gottheit kann auch
eine Rollenkonfliktlösung bieten. Die Trancezustände, die nun
auftreten mögen, werden von den Singhalesen ganz anders beurteilt
als diejenigen, die von Dämonen verursacht werden. Der Geheilte
nimmt eine Beziehung zu einer Gottheit auf, die ihm auch
ermöglicht, andere, allzu enge Beziehungen zu Mitmenschen zu
lockern und Bewegungsfreiheit zu gewinnen, ohne sich vorwerfen
lassen zu müssen, daß er seine sozialen oder ideellen Pflichten
verletze. Durch diese Neudefinition der Situation eines Menschen,
der eine Zeremonie benötigt hatte, ist der Konflikt, unter dem er
gelitten hatte, in eine sozial sinnvollere Richtung gelenkt
worden, so daß das Problem auf konstruktive Weise angewendet
werden kann; was zuvor gegen die Regeln der Gesellschaft stand,
ist nun akzeptabel oder sogar nützlich geworden (1975b:86f).
3. : Kalverson: Eine Anwendung von C. G. Jung.
Kaiverson, der funktionalistische Methoden ablehnt, reagierte auf
den ersten Artikel Obeyesekeres mit einer (.mindestens teilweise)
an C. G. Jung orientierten Analyse. Er hatte nördlich vom
Forschungsgebiet der beiden anderen Autoren, in der Umgebung von
Alutgama, eine Variante der Sanni-Zeremonie vorgefunden, die
stark von der zuvor beschrieDenen abweicht. Auch er schloß, daß
sie sich auf psychologisch gelagerte Fälle spezialisiert natte
und versuchte, sie mit einer psychologischen Therapie parallel zu
setzen, wie sie in cer Schule Jungs praktiziert wird. Beides