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Einführung 21

2. Der Buddhismus und die Dämonen
2. 1. Das buddhistische Pantheon

Der Kosmos besteht nach singhalesischer Traditon aus drei Velten,
von denen die erste der Lebensbereich der Götter (deviyo loka),
die zweite die Kenschenwelt iminis loka) und die dritte das Reich
der Dämonen und Schlangengeister naga loka umfaßt (Kapferer
1979:113; 1983:114). Sowohl Götter als auch Dämonen können auf
Leben und Gesundheit der Menschen Einfluß nehmen (Sarachchandra
1966:261, 30), so daß es Zeremonien für beide Kategorien von
Vesen gibt, die Krankheiten von Menschen abwenden oder heilen
sollen.

Die am höchsten verehrte Gestalt, über der Götterweit, ist Buddha.
Er existiert zwar nicht mehr, da er die Folge der Wiedergeburten
überwunden hat (Kapferer 1983:113), aber seine Taten bleiben und
ihre Erinnerung wirkt fort bis heute, so daß sie der Maßstab sind
für die Ordnung der kosmischen Hierarchie, für das, was sein
soll.

Unter den Bewohnern des Götterreichs sind die höchsten die vier
Kauptgottheiten Visbnu, Saman, Natha und Kataragama,
zusammengefaßt unter dem Begriff der bosats (Kapferer 1983:113).
Sie haben vier von ihnen autorisierte Stellvertreter, die
"Veitwächter" (Kapferer 1983:115) und Schutzgottheiten der vier
Himmeisrichtungen: Dhrhitarasta als Herr des Ostens und der
gandharva-Geister, Virudha im Süden, der König der rairsa-Geister,
die den yakshaya Indiens entsprechen, Virupaksa, der die
kumbhanda (Geister) und preta (Tetengeister) befehligt, für den
Vesten und schließlich Vaisravana im Korden, der auch der Herr
der yakkas ist, der bösartigen Dämonen, die den indischen
rakshasa entsprechen.
 
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