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Jahre 1463 die Anwesenheit eines anderen Niederländers, Matthäus
van dem Hove, der für den Marienaltar der Anima ein Gemälde auf
Holz lieferte, das mit 35 Dukaten bezahlt wurde, und die Beschäfti-
gung eines Malers Martin Wolke aus Berlin in derselben Kirche 1475.
Nur ein schlichter Maler von Heiligenbildern für den Bedarf der Pilger
scheint der Deutsche Johann gewesen zu sein, der 1502 einen Verkaufs-
stand in der Vorhalle von St. Peter innehatte, wo er seine Vervielfälti-
gungen des Schweißtuchs der hl. Veronika feilhielt, sowie der in der
Kunstgeschichte unbekannte Peter Gunter, der in der Geschenkgeber-
liste der Anima verzeichnet ist. Allen diesen Künstlern ist das gemein-
sam, daß sie nicht nach Rom zogen, um Vorbilder zu suchen, An-
regungen zu empfangen und zu lernen, sondern um mit ihrer Arbeit
Geschäfte zu machen; denn die Stadt der Päpste war wohl ein Markt,
aber noch nicht die hohe Schule für die bildende Kunst; diese mächtige
und lang andauernde Bedeutung gewann sie erst mit dem Anbruch
der Neuzeil.

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