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I.

1. DAS ANKLAMER RELIEF.

Als Adolph Goldschmidt vor nunmehr fast dreißig Jahren
in seiner für die niederdeutsche mittelalterliche Kunst noch
immer grundlegenden Veröffentlichung zum ersten Male die
Aufmerksamkeit auf die Kreuzigungsreliefs von Schwartau,
Schwerin und Ratzeburg lenkte, die er zugleich durch die
Nöhringschen Lichtdrucktafeln einem weiten Kreise zur An-
schauung brachte, fügte er den genannten Werken noch ein
viertes an : einen Altarschrein in der Marienkirche zu Anklam
(Taf. I) L Das kleine Relief wurde nicht erst dadurch in die
Literatur eingeführt. Schon Kugler hatte ihm in seiner «Pom-
merschen Kunstgeschichte» warme Worte des Lobes gespendet2,
und man kann in diesem Fall nicht sagen «die Begeisterung
für die Heimat und die heimische Kunst habe den jungen
Forscher einen falschen Maßstab anlegen lassen» sondern
1 A. Goldschmidt, Lübecker Malerei und Plastik bis 1530, Lübeck
1890, S. 12, Tafel 12 u. 13.
2 Kugler, Pommersche Kunstgeschichte in «Baltische Studien», Stettin
1840, VIII a, S. 193 = Kleine Schriften I, Berlin 1854, S. 796.

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