Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
*
]

gern ger
igoblattes

„ſch
; bere

nell-
ch-

holt
m

n la
x %B
In m



rbreituns
ſ

tüchtige
CKEPEL.

gſt ſofort

roͤbe-
un

es volls-
ene Ver-
en
ird
t, Obere
Q Tr.

D






7




— — — — {{
2—— S 7
u

7
2 Q 2— —
— 4

len,
an

*

—— Q








* N

£
\

— Tauſend GHunnengräber aufgefunden. Der
ungariſche Pfarrer und Alterthumsforfcher Woſiutzty Hatim
Samoqyer Komitat etwa ein Tauſend Hunnengraͤder aufge-
funden Bisher wurden ausgegraben 450 Stelette, alle
gegen Oſten gewendet. Die Naͤnner hielten Waffen in der
Rechten, lange Meſſer, dreiſchneidige Wurfſpieße oder Hacken,
in der Liuken Stahl· Zündfteine und zerfallenen Zündſchwamni
ſowie Obolen. Die Münzen ſtammen aus der Zeit des
letzten römiſchen Kaiſerreichs. Neben einigen Männern fand
man die Skelette ihrer Roſſe; eines der Pferde fand man
in ſitzender Stellung mit hochgehobenem Kopfe, an der
Stirne das ſilberne Geſchirr unier gürner Platina Die
Pferde ſind alleſammt aufgezäumt, das Geſchirr iſt mit
prächtigem Bronzeſchmuck verſehen. Die Stelette der
Frauen ſind geſchmückt; die Frauen tragen Ohrringe, Hals-
und Armbänder, ſowie Ringe aus Gold, Silber, Bernſtein
Bronze oder Glas; an dem Perlenſchmuck ſieht man Arbeit
in Moſaik. In dem Grabe einer vornehmen Hunnenfrau
hielt das Stelett einen herrlichen ſilbernen Federhalter mit
prächtigen Motiven. Im Grabe eines Hunneufuͤhrers ſtieß
man auf eine meterlange Lanze. Neben den meiſten Ske-
letten fand man Gefäße mit Eierſchalen zum Zeichen, daß
man den Todten Proviant auf die weite Fahrt mitgab. In
nianchen Gräbern fand man den Mann mit ſeiner Frau in
einem Grabe vereinigt.

— Die Höllenmaſchinen ſind genau ſo alt, wie das
Jahrhundert, das jetzt zu Ende geht. Aus der Voreltern
Zeit, ſo ſchteibt das „Leipz. Tagebl.“, datirt der Name u.
die Sache und zwar von dem Anſchlag auf Napoleon Bo-
naparte vom 24. Dez. 1800. Der erfte Konſul wußte

daraus ſogar raffinirt politiſches Kapital zu ſchlagen, d. h.
er benutzte das Attentat, um ſeine Gegner gewaliſam mit
einem Schlage zu unterdrücken und ſeine Herrichaft zu be-
eſtigen.
* — Fieschi vom 28. Juli 1835, die das Leben
Louis Philipp bedrohte Die aus 22 Gewehrläufen (wie
eine moderne Mitrailleuſe) zuſammengeſetzte Zerſtörungsvor-
richtung erſcheint gegen vie neueren und neueſten Ausge-
burten der Sprengtechnik faſt wie ein Kinderſpiel, obſchon
damals Marſchall Mortier und 18 von den 21 Schwerver-
wundeten dadurch umkamen. Der König war unbedeutend
an der Stirn geſtreift worden, die ihn begleitenden Prinzen
wurden gar nicht getroffen. Louis Philipp ſetzte ruhig die
Revue fort. Fieschi und zwei Muͤverſchworene wurden
dafür am 16 Februar 1836 hingerichtet, ein vierter erhielt
20 Jahre Zuchihaus. Die dritte Hoͤllenmaſchine Konftrnirte
der Maſſenmoͤrder Thomas, ging aber dabei ſelbſt zu
Srunde, da die Exploſion zu früh, und zwar noch im
Hafen zu Bremerhaven (11. Dez. 1875) erfolgte. Mit
Thomas verloren viele Paſſagiere ihr Leben. Thomas
benutzte Dynamit als Spreugſtoff. Seine Abſicht war,
die hohen Prämien zu gewinnen, gegen die er werthloſe
Waaren auf dem Schiffe verſicheri hatte.

— Die Brautwerber des Landvolkes in Maſuren,
die vamentlich im Herbſte nach der Ernte mit Auftragen
uberhäuft ſind, erfreuen ſich groͤßter Volksthuͤmlichkeit. Jyre
Geſchaͤfte pflegen ſie an den Sonntagen zu erledigen. Sie
erſcheinen im hoͤchſten Staat, ſuchen ſich im Garten einen
Loͤhlkopf und ſteigen zu Pferde, um das Haus aufzuſuchen,
in welchem ihr Werbetalent entfaltet werden ſoll. Unter-
wegs läßt der Freiwerber den Kohlkoxf von ſeinem Pferde
and hetritt run erft das Haus der ihm von dem Liebhaber
bezeichneten Schoͤnen, wo ſein Erſcheinen meiſt freudiges
Erſtaunen hervorruft. Bald nach der Begrüßung knüpft
er ein Geſpräch an, um in deſſen Verlauf auf den ange-



D

4






eine Ziege in unſerem Garten geweſen und hat dieſen Kohl-
kopf angefrefjen, nun habe ich ſie geſpürt bis hierher und
will ſie jetzt fehen.“ Sobald dieſe Worte geſprochen fiud
lacheln aͤlle: wiſſen ſie doch, um was es fich handelt.
Die bewußte Dorfſchoͤne verſchwindet plötzlich, wirft ſich in
Sala und wird dann wieder herbeigeholt. Die Scherze
über den heſchädigten Kohlkopf werden jetzt wieder aufge-
waͤrmt. Nimmt ſie dann den ihr überreichten Kohlkopf
entgegen, ſo iſt die Werbung als augenommen zu betrachten
und die Hochzeit wird alshald beſtimmt. — Während des
Altes der Trauung muß die Braut ihrem Eheliebſten auf
den Fuß treten und beim Knieen auf jeinem Roͤck ſich
niederlaſſen, auch wohl beim Zuſaminenlegen der Hände
ibre Hände nach oben bringen, dann hat fie während der
Ehe das Regiment, welches ſonſt dem Bräutigam, wenn er
ihren Verſuchen zuvorzukommen weiß, nach der Vollsan-
ſchauung anheimfallen wird.

— Vom alten Jakob Rothſchild erzählt die Lond.
Truth: Auf einer Adend Geſellſchaft beim Prinzen von
Vales traf Lord James den Prinzen Paul von Württem:
berg und begrüßte ihn herablaſſend mit einem Gulen
Abend, Paul!“ „Guͤten Abend, Rothſchild!“ ſagte der
Prinz in beſter Laune und fügte bedauernd hinzu: „Wie
leid thut es mir, daß ich Sie nicht auch mit Ihrem Tauf-
namen anreden fann.“ Ein anderes Mal ſaß Lord James
in ſeinem Arbeitszimmer und rechnete, ols der Kammerdiener
ihm einen Grafen v. Schlabriadoinriadowoli anmeldete.
Der Lord nickte freundlich mit dem Kopfe und ſagie dem
Eintretenden: „Nehmen Sie ſich einen Stuhl, Verehrteſter
ich bin gleich fertig.“ „Ich bin der Graf v. Schlabria-
domriadowsti,“ ſagte der Andere ſteif. „Nun, fo nehmen
Sie ſich zwei Stühle,“ rief Lord Janies mit reizender
Freundlichkeit und rechnete weiter.

— —

Humoriſtiſches.

SGroßartig.
Kommis: Der Lehrling Frig iſt nirgends zu finden.
Lrinzipal: Na, laſſen fie nur, bei der Aufnahme des Waaren-
lagers werden wir ihn ſchon finden.



*
*

Ein begabter FJunge.
Der Onkel: Weil Du ſo brav geweſen biſt, Anton, werde ich
1 (Neicht ihm einen Groſchen und eine Banknote,)
Was willit Du heber den Groſchen oder Papier ?
De keine Anton: Den Groſchen in die Banknote einwickeln.
lieber Ontel

* *

*
In der Küche.
Foſtwixthin: NMani, thyn Sie die Bürmer und Schnecken
ſauber raus aus dem Gemüß; denn heute kommen die Vege-
tarianer X

*
Aus dem Gerichtsfaale.

Fräſident zu eirem auf friſcher That ertappten Taſchendiebe,
Angeklagter, was iſt ihre Beſchäftigung? } 4

Hoher Gerichtshof ich ernaͤhre mich kümmerlich von meiner
Hände Arbeit

*
Schlagender Beweis.

Kollektenr (inz Zimmer ſtürzend: Herr Maier, Sie habens
große Loos gewonnen. Schauen S’ das Olüd. *

Maier: Gott ſei Dank.. Endlich weiß ich doch, warum mich
die Leut’ mein ganzes Leben lang für ſo an ſaüdummen erl




Verantwortlicher Redalteur: S. S eck er in Beidelberg
Druk und Berlag von Gebhr. Huber m Geidelberg.








Yır 50.














Kommt Kinderlein, kommt! Der Ofen will locken
Denn draußen der Abend wirft lanniſch mit Flocken,
Und überdies iſt ja bald Niklausnacht,

Der Biſchof hat gleich in Erfahrung gebracht,

Wo Kinder nicht lärmend die Häuſer umtrollen

Und tapfer noch beten und artig ſein wollen.

Hört Kindlein, hört! Ich hab' heut geſehen
Vom Walde ein bläuliches Räuchlein aufgehen,
Und denkt ihr, wer dorten im Dickichte war?
Ihr rathet ganz irre die Holzbauerſchaar — :
Sechs Englein, die buken euch Honiglebkuchen,
Sechs and’re, die mußten das Reiſigholz ſuchen.

Denkt Kinderlein, denkt! Der Biſchof inmitten
Der zaͤhlte die Kuchen die Schachteln und Düten
Und theilte ſie richtig als groß oder klein —
Ob brav oder braver die Kinderlein fei'n. —
Auch harrte geduldig am mooſigen Hügel

Das Eſ'lein des Biſchofs mit



ſilbernem Zügel.

— —s — ——

Glaubt Kinderlein, glaubt! Auf niedlichſtem Wagen
Hat es den Biſchof heruntergetragen.

Lang hörte man Klingeln und Gloͤckleingeſchell —
Ich traf vor gar Wunderm die Heimwege fehl,
Weil ich der Richtung mich wollte befleißen,

Und folgte den ſchimmernden Waͤgengeleiſen.

Schaut Kinderlein! Schaut mit vollem Erſtaunen!

Es gab mir der Biſchof von liebreicher Launen

Vom engliſchen Backwerk ein duftiges Stück

Und wies mich zum richtigen Wege zurück. —

Gelt Mäulchen! Jetzt könnt ihr mich drängen und
plagen,

Vom heiligen Biſchof noch Vieles zu ſagen

Ja, Kinderlein, ja! Der Fromme der Gute,

Der band noch aus Zweiglein die drohendſte Ruthe,
Zwei und noch mehr — Wer das Folgen nicht kennt,
Dem wird auf dem Teller die Ruthe geſpend't

Die Braven zu lohnen, die Böſen zu ſtrafen,





Macht ſich ja der Biſchof auf Erden zu ſchaffen




J. N.


® %fi:flxeu&a&nhw‚

Sonntag, 10. Dez. 2. Adveutsſonntag. Evan-
gelium: Johannes ſchickt aus dem Gefaͤngniß zwei Jünger
ax Jeſus. Jeſus giebt ihm die Kennzeichen des Meſſias
an. Blinde fehen, Lahme gehen, Ausſätzige werden gereinigt,
Todte ſtehen auf. Den Armen wird das Evangelium ge-
yredigt. Gedaͤchtniß des hl. Papſtes Melchiades.

11 Dez. Montag. Feſt des hl. Papſtes Damaſus.
Die auf dem Konzil von Ronſtantinopel verſammelten Bi-
ſchöfe nannten ihn einen unbezwinglichen Diamanten dea
Claabens. Seine Heiligleit zeigte er hauptſaͤchlich durch



5 8 der 8 Stimme”,



ſchmählicher Verleumdung. + 384, 2

12 Dez Feſt der hl. Adelheid. Laiſerin. Gemahlin
des Kaiſers Otto I. + 999. Das Feſt der Heiligen wird
deshalb auch beſonders von den deuiſchen Dibzefen ge-
feiert.

18. De z. Mittwoch. Feſt der hl. Jungfraͤu und
Vaͤrtyrin Lucia. Gemartett 304. Buerfi wurde Schtvefel,
Bech und Holz um ſie herumgelegt, ſie ſelber mit fiedendem
Del übergoffen; aber durch ein Wunder Gottes wolbten ſich


da. Hietauf wurde ſie erdolcht.

; unbefledten Eupfauguiß Mariä. —— —


 
Annotationen