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DERTIONIER

Monatsblätter für christliche Kunst I. Jahrgang, 1. Heft, Oktober 1908
== Zugleich Beiblatt der illustrierten Kunstzeitschrift „Die christliche Kunst". .
Verlag der Gesellschaft für christliche Kunst. Preis für den Jahrgang inkl. Frankozustellung M 3.—

ZUR EINFÜHRUNG
Die neue Zeitschrift für christliche Kunst:
„DER PIONIER“ ist die jüngste Frucht
jener Bemühungen um die Hebung der christ-
lichen Kunst, welche vor Jahren zur Gründung
der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst
führten und sich seitdem in mannigfaltiger
Weise segensreich betätigen.
„DER PIONIER“ stellt sich in den Dienst
des Klerus. Die Zukunft der christlichen
Kunst liegt in erster Linie in der Hand der
Theologen. Diese dürften im „PIONIER“
ein Organ erhalten, das sie mit dem um-
fassenden Gebiet der christlichen Kunst ver-
traut macht und ihnen auf der Grundlage
solider Kenntnisse eine nachhaltige Ver-
wertung der Kunst im Dienste der Religion
ermöglicht; sie sollen in ihm einen Berater
finden, der sie in ästhetischen und praktischen
Fragen der Kunst die rechten Wege weist,
der ihren Blick für die in cler Hl. Schrift, in
der kirchlichen Lehre und Praxis aufge-
speicherten Schätze künstlerisch wirksamer
Ideen und Bilder schärft, damit sie ihrerseits
die christlichen Künstler hiefür begeistern und
zu ihrer Darstellung anregen können.
„DER PIONIER“ will den Geistlichen
jene Kunstkenntnisse vermitteln, welche man
vom Kleriker im Hinblick auf seine allgemeine
Bildung und namentlich wegen der innigen
Beziehungen seines Berufes zur christlichen
Kunst erwartet. Er behandelt die alte und

neue Kunst im Gotteshaus hinsichtlich ihres
künstlerischen, geschichtlichen und religiösen
Gehaltes, beantwortet Fragen des Kirchenbaues,
der Paramentik und der kirchlichen Geräte und
gibt technische Winke. Er beleuchtet die Ver-
wertung des religiösen Bildes in der Schule
und würdigt jene Erscheinungen der Kunst-
literatur, die dem Studierenden, Seelsorger und
Katecheten dienlich sein können. Er pflegt
die Heimatkunst und die Friedhofkunst vom
christlichen Standpunkt aus. Auch veröffent-
licht er orientierende Aufsätze über allgemeine
Kunstfragen.
Einen Ersatz für die allgemeine und
reich illustrierte Zeitschrift „Die christliche
Kunst“, welche im heurigen Oktober in den
V. Jahrgang trat, will und kann „DER
PIONIER“ nicht bilden, denn sein Zweck
und Inhalt ist ein anderer, auch beschränkt
er sich für gewöhnlich auf das geschriebene
Wort. Den Abonnenten der genannten
Monatschrift dürfte er jedoch als Erweiterung
und Bereicherung derselben willkommen sein.
In neuerer Zeit nahmen die Dinge auf
dem Gebiete der Kunst und der einschlägigen
Literatur eine so unerfreuliche Entwicklung,
dass für die Hüter der Religion die Beschäfti-
gung mit der christlichen Kunst zu einer
unweigerlichen Pflicht geworden ist.
Möge deshalb „DER PIONIER“
jene freundliche Aufnahme finden,
welche die von ihm vertretene Sache
verdient. Möge der Klerus dem ver-
 
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