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32

ANREGUNGEN

ANREGUNGEN
Kommunion bank — Speisgitter. —
In Nr. 3 veröffentlichten wir mehrere holz-
geschnitzte Füllungen der neuen Kommunion-
bank der St. Annakirche in Altötting. Sie
zeichnen sich nicht allein durch ihren sinn-
vollen Inhalt, sondern auch durch angemessene
Formbehandlung aus und kommen nach diesen
beiden Richtungen der Bedeutung des Kommu-

terial und Motiv anders als die Kommunion-
bank zu halten und den Zweck desselben
schon auf diese Weise zu veranschaulichen.
S. St.
□□□
Verglasungen. Für Verglasung von
Kirchenfenstern eignet sich das völlig reizlose
und wegen seiner Durchsichtigkeit der Raum-
wirkung unter Umständen nachteilige gewöhn-
liche Fensterglas häufig nicht. In vielen Fällen

niontisches entgegen. Falsch ist eine

sind Butzenscheiben am Platze, in


andern wählt man Kathedral
las oder Antikglas. Das
erstere wird gegossen, ist
undurchsichtig und in
allen Teilen vollkom-
men gleich dick. Es
lässt das Licht reich-
lich durch, ist wegen
seiner Gleichmäs-
sigkeit aber ohne
künstlerischen Reiz.
Das Antikglas wird
in der Glashütte ge-
blasen und ist infolge
seiner Herstellungsart
auch nicht in allen Teilen
gleich dick Dadurch bilden
sich Lichter und Schatten

Kommunionbank gehalten, wenn
auf sie der Ausdruck „Speis-
gitter“ passt; denn sie
sollte sich durch ihre
Gestaltung von einem
Gitter, wie solche
zum Abschluss von
Nebenaltären ver-
wendet werden kön-
nen, doch augenfäl-
lig unterscheiden
Sie soll kräftig und
nur massvoll durch-
brochen sein und Git-
termotive vermeiden.
Dies lässt sich am besten
mit Holz oder Stein er-
reichen, die überhaupt der

Idee des Tisches des Herrn

und somit künstlerisch wohl-

am nächsten kommen, mit
Metall aber selten und jeden-
falls nur schwer, schon auch
deswegen, weil Metall, wenn allein verwendet,
immer zwingt, den oberen Teil, die Bank
(Symbol der Tischplatte), schmal zu gestalten.
Günstiger ist es, wenn Metall nur als Füllung
eines kräftigen Steinaufbaues verwendet wird.
Oft dehnt sich die Kommunionbank über die
ganze Strecke zwischen dem Altarraum und
dem für das Volk bestimmten Raume aus
und ist in diesen Fällen meist an der Stelle
des Durchgangs mit einem Abschluss zu ver-
sehen. Wenn letzterer bei Austeilung der
hl. Kommunion nicht mitbenützt werden muss,
empfiehlt es sich, den Abschluss nach Ma-

tuende Abwechslungen. Auch
lässt weisses, bzw. helles un-
bemaltes Antikglas Aussen-
dinge z. B Bäume, die vor der Kirche stehen,
schwach durchscheinen und wird auch dadurch
etwas belebter. Verfolgt man künstlerische
Absichten, so wird man das Antikglas dem
Kathedralglas vorziehen. s. St.
□ □□
Ausstellung. — Wer vor dem 6. Febr. München
besuchen kann, darf nicht unterlassen, die jetzige Winter-
ausstellung der Secession im Kgl. Kunstausstellungsgebäude
am Königsplatz zu studieren, wo der grosse Porträtist Leo
Samberger und der feinsinnige Bildhauer Joseph
Flossmann mit Kollektivausstellungen vertreten sind.
Auch der Spanier Ignacio Zuloaga ist mit einer
grösseren Anzahl seiner Werke beteiligt.

Cyrill dell’ Antonio (Warmbrunn in Schlesien)

Geburt Christi

Redaktion: S. Staudhamer; Verlag der Gesellschaft für christliche Kunst, G. m. b.H.; Druck der Verlagsanstalt
vorm. G. J. Manz, Buch- und Kunstdruckerei; sämtlich in München.
 
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