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Nr. 3. Frederik Poulsen:

sie wieder an einer monochronen Oinochoe im Britischen
Museum1 und — ohne Dekoration — an einer Hydria im
Museo Gregoriano, die Beazley ebenfalls dem Berliner Meister
zuschreibt.2 Auch die schräg gestellten Palmetten unter der
Bildfläche gehören zum Repertoire dieses Meisters.3
Damit ist schon der Kreis gegeben, und es fragt sich
nun, ob die neue Hydria ein Werk des Berliner Malers
selbst oder eines seiner Schüler ist. Vergleicht man mit dem
Hauptstück dieses von Beazley zuerst entdeckten Meisters,4
der Berliner Amphora mit Hermes und musizierenden
Silenen,5 »diesem Wunder in Glanz und Goldschimmer«,
so erkennt man eine Reihe von gleichartigen Zügen: die
kleinen Schnörkel, womit der Nasenflügel der Persephone
gezeichnet ist, stimmen genau mit demselben Detail beim
Hermes der Berliner Vase überein; die Blätter des Diadems
der Persephone sind ganz zo gezeichnet wie diejenigen der
Kränze der Silene. Die Schläfenlocken des Triptolemos
gleichen Zug um Zug denen des Silens auf der Rückseite
u. v. a.
Grade solche Kleinigkeiten, die der Maler fast unbewusst
zeichnet, bedeuten bei der Identifizierung sehr viel. Aber
es gibt auch andere Kriterien grösseren Stiles.
Die Form der Vase: die Hydria-Kalpis mit Schulterbild,
1 Inv. Nr. 1035.
2 Museo Gregoriano II Taf. 15, 1. Photo Alinari 37778—-9. Hoppin:
Handbook I 66 nr. 51. Overbeck: Apollon Taf. 20, 12. Beazley a. a. O. S. 84
nr. 100.
3 Beazley, Journ. of hell. stud. XXXI 1911 S. 279 nr. 12.
4 Journ. of hell. stud. XXXI 1911 S. 276 ff. und Taf. 8—17. Beazley:
Vases in America S. 40; idem: Attische Vasenmaler S. 76 ff. Pfuhl:
Malerei und Zeichnung der Griechen S. 487, § 524.
5 Pfuhl a. ο. Ο. III Abb. 473. Furtwängler-Reichhold Taf. 159,2. Beazley :
Attische Vasenmaler S. 76 nr. 1. Ich habe die Vase im Original geprüft und
verglichen.
 
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