354 Anhang.
einen großen ebenfals runden, mit jonischen Pilastern deko-
rieren Saal dar. Das vollständige Werk dieses Architekten
wurde von ihm selbst in Kupfer gestochen und publizirt.
Man findet darin die Zeichnungen von vielen theils ausge-
führten, theils blos projektirten Gebäuden, welche an den Styl
Inigo Jones und folglich Paladio's erinnern.
Alessandro Galilei, ein Florentinischer Architekt, des-
sen Talent sich erst in Nom, wohin ihn Clemens XU. beru-
fen, in drei Werken entwickelt, auf welche sein Ruf sich gründet.
Dieß find: die Faeade äi 8an Oiovanul ckei kiorentini,
das große Portal von St. Johann von Lateran und in
eben dieser Basilika, die schöne Kapelle Corsini. Der Ge-
sammtkomposition des Portals der erstem Kirche fehlt es we-
der an Großartigkeit, noch an Reichthum, noch an einer
gewissen Schönheit der Anordnung. Aber das Portal von
St. Johann von Lateran ist unstreitig eine der merkwürdig-
sten Masten, die man in dieser Art ausgeführt. Das Bedürf-
niß, eine Loggia für den päpstlichen Segen anzubringen, hat
ohne Zweifel den Architekten verleitet, eine so gekünstelte Anord-
nung zu wählen, welche mit den Elementen derjenigen Einfach-
heit, aus welcher die wahre Größe hervorgeht, nicht vereinbar
ist. Hiervon abgesehen, kann man behaupten, daß das Werk
Galilei's etwas Theatralisches und Imposantes gewährt. Der
untere Theil des Portikus, welcher das Vestibül der Kirche
bildet, zeichnet sich durch den Reichthum und die Eleganz
der Verzierungen aus. Gleichwohl wird für den Mann
von einem etwas strengen Geschmacke das beste Werk Galilei's
stets die von ihm für die Familie Corsini erbaute und ver-
zierte Kapelle in St. Johann von Lateran bleiben. Man fin-
det in derselben eine sehr gute Art von Verzierung und eine
eben so verständige Anordnung.
Nicola Salvi war einer der unterrichtetesten Männer
seiner Zeit. Nachdem er es in seinen Studien mit allen Ar-
einen großen ebenfals runden, mit jonischen Pilastern deko-
rieren Saal dar. Das vollständige Werk dieses Architekten
wurde von ihm selbst in Kupfer gestochen und publizirt.
Man findet darin die Zeichnungen von vielen theils ausge-
führten, theils blos projektirten Gebäuden, welche an den Styl
Inigo Jones und folglich Paladio's erinnern.
Alessandro Galilei, ein Florentinischer Architekt, des-
sen Talent sich erst in Nom, wohin ihn Clemens XU. beru-
fen, in drei Werken entwickelt, auf welche sein Ruf sich gründet.
Dieß find: die Faeade äi 8an Oiovanul ckei kiorentini,
das große Portal von St. Johann von Lateran und in
eben dieser Basilika, die schöne Kapelle Corsini. Der Ge-
sammtkomposition des Portals der erstem Kirche fehlt es we-
der an Großartigkeit, noch an Reichthum, noch an einer
gewissen Schönheit der Anordnung. Aber das Portal von
St. Johann von Lateran ist unstreitig eine der merkwürdig-
sten Masten, die man in dieser Art ausgeführt. Das Bedürf-
niß, eine Loggia für den päpstlichen Segen anzubringen, hat
ohne Zweifel den Architekten verleitet, eine so gekünstelte Anord-
nung zu wählen, welche mit den Elementen derjenigen Einfach-
heit, aus welcher die wahre Größe hervorgeht, nicht vereinbar
ist. Hiervon abgesehen, kann man behaupten, daß das Werk
Galilei's etwas Theatralisches und Imposantes gewährt. Der
untere Theil des Portikus, welcher das Vestibül der Kirche
bildet, zeichnet sich durch den Reichthum und die Eleganz
der Verzierungen aus. Gleichwohl wird für den Mann
von einem etwas strengen Geschmacke das beste Werk Galilei's
stets die von ihm für die Familie Corsini erbaute und ver-
zierte Kapelle in St. Johann von Lateran bleiben. Man fin-
det in derselben eine sehr gute Art von Verzierung und eine
eben so verständige Anordnung.
Nicola Salvi war einer der unterrichtetesten Männer
seiner Zeit. Nachdem er es in seinen Studien mit allen Ar-