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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 8.1886

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Nr. 1-2
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Wiedemann, A.: Inschriften aus der saitischen Periode
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https://doi.org/10.11588/diglit.12255#0074
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Inschriften aus der saitischen Période.

Nomos und in Memphis bekleidete. Hieraus geht hervor, dass es sich hier nicht um tbat-
sachliche, sondera nur om nominell verwaltete Aeinter handeln kann, eine Sitte, welclie m
der Ptolemaischen Monarchie zum conséquent durchgefuhrten Système geworden ist. Es war
dies ein Mittel um die Emkunfte einzelner hoher Wurdentrager zu vermehren ohne ihnen
darum mehr Arbeitslast aufzuerlegen. Von einer liistorisclien Rollc, welclie der General H°r
gespielt kiitte, ist nichts bekannt; ein General gleicben Namens, welcber ebenfalls zur 2ei*
der XXVI. Dynastie lebte, darf, da seine Mutter anders, Nefru-Sebek, hiess, nicbt mit ihm
identitizirt wefden.

10. Brucbstttck einer kleineren Statue im Museo nazionale zu Neapel. Inscbriften W
der recbten und linken Seite in je einer Vertikalzeile und binten in drei von rechts'naob
links laufenden Linien. Der Text erinnert in der Scbreibart an die im Eec, VI, p. ^
besprochene Statue aus dem Vatikan. Rechts:

I AWi^ —N— '

tm

binten :

m.

Die Statue stellt den Nes-neb-iri, den Sohn des Pe-tu-neb-iri und der Bast.....Jar>

eiuen hohen Wurdentrager am âgyptischen Hofe, der uns soust nicht bekannt ist. Die Formel»
entsprecben in Form und Inhalt dem Style der saitischen Période, wahrend die AusftibruDf
der klein und nicht sehr sauber ausgearbeiteten Hieroglyphen mehr auf die Ptolemâerzeif
hinweist; aus der Uebergaiigszeit von einer dieser Perioden zur anderen stammt demnach ^
dièse Statuette. Der Text enthalt die Xamen und die Titel des Mannes, welcher unter anderen1
Priester der Bast und Hathor war; Wunsche fiir sein langes Leben in Annebmlichkeit WA
zum Schlusse, wie es scheint, Bemerkungen iiber seine Stellung im Alter in Mitten de*
Freunde, als Grosser an Ehren vor dem Herrn der Lander des Nordens und Sttdens, u. s- f-
Leider ist derselbe nur zu hàufig durch Lûcken nnterbrochen, ohne dadurch jedoch sein
Interesse ganz einzubttssen.

11. Bemalte, oben abgerundete Holzstele im Muséum zu Agram. Oben gefltigelte Sou"6'1'
scheibe. Darunter links der sperberkQpfige Gott Ra mit der Sonnenscheibe, durch die sic"
die Urausschlange windet, auf dem Haupte, in den Handen Geisel und Stab. Vor ibm der
Stab mit Fell, das gewolinliche Symbol des Osiris und das Zeichen A. Davor Altar m1'
Gaben und opfenider Mann. Dariiber sechs Vertikalzeilen. Zwei iiber dem Gotte : ; |

£U HcTÏ IB ïn I ^ I n iloQSÎ^iVâ- - Uer Gott Ra-Harmacbis flW*
hier die Symbole des Osiris und ist dadurch mit dicsem in der saitischen Période als £ott
der Untenvelt und der Unsterblichkeit «.pp betrâchteten Weseu als gleichberecbtig!
behandelt. Die Stèle stammt den Texten zufolge aus Oberâgypten, wahrend sonst Ea-Iîal"
macbis meist auf heliopolitanischen Stelen zu erscheinen pflegt. — Der Name des TodteP
Kemalen ist auffallend und von unagyptischeni Geprage. Man konnte an einen semitiscbf

1) Im Originale ist hier und in der folgenden Zeile das Zeiehen quér durch das Zeichen
geschrieben.
 
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