Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 8.1886

DOI Heft:
Nr. 1-2
DOI Artikel:
Wiedemann, A.: Inschriften aus der saitischen Periode
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12255#0069
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Inschriften aus der saitischen Peeiode.

63

INSCHEIPTEN AUS DEE SAITISCHEN PEEIODE.

VON

De. A. Wiedemann.

Vor einiger Zeit veriiffentlichte ich in dieser Zeitschrift eine Reihe von Inschriften aus
dem Muséum des Vatikan, welche das Eine gemeinsam hatten, dass sie insgesammt aus der
So8'eiiannten saitischen Période stammten. Als eine Art Ergânzung dieser Arbeit mochte ich
aa dieser Stelle eine Reihe von Denkmâlern aus der gleichen Zeit publicieren, welche sich
lû verschiedenen Sammlungen zerstreut vorfiuden. Nur durch eine Zusammenstellung eines
reichen Materiales scheint es zu erhoffen zu sein, einen Einblick in das verwickelte Titel-
^esen und in die interessanten staatlich organisirten Beamten- und PriesterverhRltnisse der
^treffenden Epoche zu gewinnen. Dièse Zustiinde miissen aber von besonderer Bedeutung
çtscheiuen, da sie es sind, auf denen sich das gliinzend einheitliche System des ptolemaischen
Ëfates aufgebaut hat. Nur im Vergleich mit den ihr vorauf gegangenen Einricbtuugen ist
dièse Verfassung verstandlich. Zu einem solchen Vergleiche die Sammlung des unumgânglich
lotbigeil Materiales zu beginnen, war der Zweck des Aufsatzes iiber die saitischen Texte
^8 Vatikans und ist die Veranlassung der vorliegendeu Arbeit. Bei der Auswahl der Texte
$ ein Hauptgewicht auf solche gelegt wôrden, welche durch die auf ihnen erscheinenden
pïïig bekannten Titulaturen sich auszeiclineten; doeh sind daneben auch einige durch sonstige
fichtigere Angaben bedeutendere Texte gegeben worden. lu dièse Kategorie gehoren gleich
'e beiden an erster Stelle besprochenen Inschriften.

1. Torso einer Bronzestatue von mittleren Dimensionen in Btehender Stellung, das eine
em war vorgestellt. An dem Giirtel und auf dem vorderen Gewandstreifen, der von einem
^ûaben gearbeiteten Pantherkopfe gekront, zwischen den beiden Beinen herablauft, finden
lch einfache Linienornamente und Inschriften mit Goldplattcken aufgelegt.

Auf dem Giirtel steht die Grappe ^^Q"|^P—^'T^^M?*0 eme Zusammenstellung
der Vor- und der Nachnamenscartouclie eines agyptisclien IIcrrschers. — Die Inschrift des
Verstreifens lautet Mggoj $ Q B]%£SQ HlM ] <Der Kôuig von Ober-
Uld Unterâgypten, der Herr beider Liinder Ra-user-Maa-setep-Ànien. der Sohn der Sonne,
er Herr der Diadème Àmen-iner-Pe-tu-Bast-sa-Bast.» — Das Monument befindet sich in der
^sehen Sammlung des Grafen Stroganoff im Muséum zu Aaehen iNr. 81).

Der Name dièses Konigs ist unbekannt. Ich selbst [Handbuch der Sgypt. Geschichte, S. 501)
atte auf Gruud des Nachnamens allein, der sich im Katalog der Sammlung fand, angenommen,
^'Herrscher sei identiscb mit dem als erster Konigder XXIII. Dynastie (Petubastis) betracbteten
e"tU-Bast. Dièse Ansicht erweist sich durch den Vornamen als irrig. Dieser Petubast hat,
^ilemJText im Louvre (S. 4, 849; vgl. Lepsius, Konigsbuch, Xr. 612) beweist, den Vornamen
yP<^LX>J, welcher aitcb sonst, auf einem Holzstlick in Bologna Nr. 2135 m der Fonn
C~l <0> auftritt. Der Vorname des Aachener HeiTschers ist dagegen Ka-user-Maa-setep-Amcii,
as an den Vornamen lîamses IV. oder Osorkou II. crinnert; der Xachname ist dem des
etld>ast des Louvre sehr ahnlich. Wahrend die griechischeu Listen der agyptischen Konigc
^ einen Petubastis kennen, liegen demnacb zwei Cartouchen vor, welche diesem Herrscber
 
Annotationen