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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 37.1915

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Nr. 1-2
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Kees, Hermann: Eine Liste memphitischer Götter im Tempel von Abydos
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https://doi.org/10.11588/diglit.12744#0064
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58

EINE LISTE MEMPHITISCHER G CETTE R

Das obère Feld gibt nun immer den Gottesnamen, darunter das Determinativ des
Gottes, bei den mânnlichen meist in Gestalt des Ptah an selbst, die untere Rubrik
wiederholt dann den Namen nach einem einleitendon i^aaaaaa « fur Gott X. » und ist
gelegentlich durch ihre Yarianten lehrreich.

1. Die Liste beginnt mit Ptah selbst, der unten noch nâher mit seinem gewohnten
Beinamen « sùdlich seiner Mauer » genannten wird.

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2. Es folgt ein Gott (Var. _„ ), der zum Unterschied von den nâchst-
folgenden, trotzdem er auch das Ptahdeterminativ bat, nicht ausdrùcklich als Ptah
bezeichnet wird.

Die bevorzugte Stellung und die auch sonst ûbliche Verbindung des Ptah mit
dem Gotte des Urgewâssers spricht dafùr, dass hier trotz der ungewôhnlichen Schrei-
bung Gott Nun gemeint ist1 und nicht etwa jene Schlangengottheit Nnw, die sich
z. B. im Sokariszimmer selbst als Schutzgottheit an der Bahre des Osiris als
^ neben anderen Schutzgottheiten fmclet2.

3. |j|^A/vw^ (Var. /ww^ ) hnt-tnnt, mit Ptah gleichgesetzt. Tnnt ist offen-

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sichtlich ein Quartier von Memphis vielleicht ehemals benannt nach einem dort ver-
ehrten Lokalgott Tnn\ dem wohl das hohe Federdiadem eigen war, mit dem der
spâtere Ptah-Tenen gewôhnlich erscheint. Es dient hâufig als Bezeichnung des Sokar-

heiligtums von Memphis : so wird v\ «m»a auch in der Liste der Kultstâtten des

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Sokar aus dem Vorzimmer zu seiner Kapelle in Abydos, Mariette, Abyaos, I, 48 a,
genannt. Aber auch Ptah hat daher zweifellos seinen in der zweiten Hâlfte des neuen
Reiches populârsten Beinamen Tenen bekommen4. Dass dieser hier gemeint ist, ergibt
sich schon daraus, dass 'Pt,à\\-Tenen in der Liste sonst fehlte, auch die bevorzugte
Stellung am Anfang weist darauf.

Altère Stellen zeigen aber noch deutlich, dass wie so viele « Ptahformen » dieser
Liste auch der hntj-Tnnt einst ein besonderer Lokalgott war, der allerdings schon im
alten Reich in engsten Beziehung zu Ptah steht.

Er erscheint im alten Reich in dem Priestertitel [([}]s=>l^J^l v Mar.,

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Mast., C 1, H 14, E 12; Murray, Index of names, pl. XXX, als

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n^rj wird er auch in dem alten Text Lacau, Text. relig., Nr. 58 : « Vom sich ver-
wandeln in den Npr » genannt, worauf gleich folgt « Ich bin Ptah usw. »; Npr, Ptah,
Osiris, hntj-innt, sind in diesem Text schon gleichgesetzt. Dass Tnnt ein eigener hei-

1. Vgl. Stolk, Ptah, 24.

2. Zu dieser vgl. Pyr. 312 a,

/V^> jk, Pyr. 670, 11 (1 (]/V , also Ableitung von dem

Pyr. 1242, 1534, bezeugten Verbum der Bewegung (/y/y?) ; ferner vgl. a mon als

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are3sy,

~ Tur. Altar Nr. 8

Annales du Serqice, xii, 199 (Zauiet Razin = Prosopis?), und

(Brdgsch, Dict. géogr., 1056).

3. Nach der von Stolk, Ptah, 24, angefûhrten Stelle Urk., IV, 96, mag er ebenfalls eine alte Naturgott-
heit sein.

4. Die Liste der Ptahnamen im Ramesseum, Champollion, Not , I, 905, nennt den ^fffh
als Nr. 10. Die vollstândige alte Forin : Ptah-ljntj-Tnnt ist sonst ungebràuchlich.

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