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Ring, Maximilien de
Malerische Ansichten der Ritterburgen Deutschlands: mit einem historischen und beschreibenden Texte (Das Großherzogthum Baden ; 2. Theil): Alte Schlösser des Grossherzogthums Baden: Nördlicher Theilvon dem Kinzigthale bis an den Main — Paris, Mühlhausen: Lithographie von Engelmann & Cie., 1829

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https://doi.org/10.11588/diglit.57122#0011
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einen Brief aus, laut dessen Friede sollte seyn bis fünfzehn Tage nach Ostern; die
Freiheiten der Stadt wurden bestätigt, und der kirchliche Bann aufgehoben. Der
Kummer über die erlittene Schmach tödtete bald den Bischof. In dem folgenden
Jahre (1263) wurde von dessen Vater, Walther von Hohen-Geroldseck und den
übrigen Bundesgenossen der feste Friede zu Kappel, einem Dorfe an dem Rhein
unterzeichnet. Damals war schon Heinrich von Geroldseck, am Wasgau, der immer
an der Stadt gehalten und der Wahl Walthers zuwider gewesen, Bischof von
Strafsburg.
Der Krieg hatte dem Hause der Geroldsecker grofsen Schaden gebracht. Hermann,
der Bruder des Bischofs, und Landgraf über die Länder an den beiden Rheinufern,
war in der Schlacht gefallen, und dem alten Herrn, Walther, blieb nur Heinrich,
und drei Enkel, die Söhne jenes Hermanns. Dazu kam nach dem Tode Walthers,
1277, die Theilung der Lande; Heinrich, der auch den Namen seiner Gemahlin
Agnes von Veldenz trug, erhielt dabei das Schlofs und die Herrschaft Hohen-
Geroldseck, die Herrschaft Romberg im Kinzigthale, Schenkenzell, Lofsburg, Dorn-
stetten und die Stadt Sulz am Neckar. Seinen Neffen, von welchen nur Walther und
Heinrich bekannt sind, wurden die Herrschaften Lahr und Mahlberg, so wie die
Besitzungen in dem Elsafs zu Theil. Die Burg Schwanau an dem Rhein blieb gemein-
schaftlich. Dieser Zweig des Hauses blühete fort bis in das fünfzehnte Jahrhundert,
wo mit Heinrich des Dritten Tochter, Adelheid, die Besitzungen an die Grafen
von Mors und Saarwerden übergiengen. Später theilten die Markgrafen von Baden
und das Haus Nassau diese Herrschaften.
Heinrich von Veldenz vererbte seine Besitzungen auf seine Söhne, von welchen
Walther der Zweite das Geschlecht fortpflanzte. Von dessen Sohn Hermann und
einer Gräfin von Tübingen stammt Walther der Dritte von Tübingen, unter welchem
die Strafsburger die Veste Schwanau erbrachen (1533), weil die Besitzer den Rhein-
handel durch Räubereien störten. Die fünf Söhne dieses Walthers theilten dann
wieder die Herrschaft in zwei grofse Theile (133o). Heinrich der Zweite und Walther
der Vierte erhielten das Schlofs und die Herrschaft Hohen - Geroldseck , Romberg,
Schenkenzell, Lofsburg; Georg, Gundolf und Wilhelm bekamen Dornstetten und
Sulz, und nannten sich Herren von Hohen-Geroldseck und Sulz. Letzterer Zweig
starb indessen schon mit dem folgenden Geschlechte aus. üebrigens wurden von
jetzt an die Besitzungen in Schwaben immer unsicherer, bis in dem folgenden
Jahrhundert der Graf Eberhard von Wirtemberg die Stadt Sulz wegnahm.
Auch Heinrich der Zweite hinterliefs nur einen Sohn, Walther, der in der
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