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Ring, Maximilien de
Malerische Ansichten der Ritterburgen Deutschlands: mit einem historischen und beschreibenden Texte (Das Großherzogthum Baden ; 2. Theil): Alte Schlösser des Grossherzogthums Baden: Nördlicher Theilvon dem Kinzigthale bis an den Main — Paris, Mühlhausen: Lithographie von Engelmann & Cie., 1829

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https://doi.org/10.11588/diglit.57122#0051
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bei Stauf, wo er begraben wurde; Otto, der ältere, bestätigte nicht allein die
Schenkungen seines Ahnherrn an das Stift Herrenalb und vermehrte dieselben
durch Einkünfte, welche er abtrat (1270), sondern er stiftete auch das Nonnenkloster
Frauenalb, das in späterer Zeit zu hohem Reichthum gelangt ist. Ein jüngerer
Bruder, Heinrich, endlich, erkaufte sich in dem Kloster Lichtenthal ewige Seel-
messen. Ueber das Schicksal des Hauses entschied die Heirath Kunegundens, einer
Tochter jenes Otto, mit Rudolf I, Markgrafen von Baden. Dieser nannte sich nicht
nur seit dieser Zeit Graf von Alt-Eberstein, sondern liefs sich auch in einem Thei-
lungsvertrag einen Antheil an dieser Burg zuschreiben, den er später durch Kauf
noch vergröfserte. Er wohnte auch häufig auf diesem Schlosse, während vielleicht
die Stammhalter des Geschlechtes in dem Anfänge des vierzehnten Jahrhunderts
Neu-Eberstein erbauten. Der so vielfach durch Verkäufe, Schenkungen und Thei-
lungen geminderte Besitz der Grafen von Eberstein wurde noch mehr zerrüttet
durch die unglückliche Fehde, in welche, iSSy, Wolf mit dem Grafen Eberhard
von Würtemberg sich verwickelte.
Wolf nämlich und sein Bruder Wilhelm waren unter den Oberhäuptern des
Bundes der Schlegeler, welchen um diese Zeit die Ritterschaft in den obern
Landen unter sich schlofs, um sich dem von Kaiser Karl dem Reiche gegebenen
Landfrieden zu widersetzen. Es mochte, wohl mehr noch als Raublust und Freude
an Anarchie, sie dazu die Befürchtung treiben, dafs bei der neuen Ordnung immer
mehr die Uebermacht des Kaisers und der Reichsfürsten begründet werden sollte.
Unter ihren Gegnern hatte sich Eberhard von Würtemberg besonders ausgezeichnet:
viele der Verbündeten waren in seine Hände gefallen, und ihre Burgen, worunter
auch Neu - Eberstein, gebrochen worden. Die Grafen Wolf und Wilhelm mit
mehreren Genossen sannen deswegen auf Rache und versuchten es, den Würtem-
berger, der in Wildbad sich auf hielt, zu überfallen. Indessen, ein Hirt, kundig
der Bergpfade, rettete ihn, als schon die Feinde das Städtchen umringt hatten.
Darauf folgte ein mehrjähriger Krieg, in welchen die benachbarten Fürsten und
Städte sich mischten, und der gröfstentheils mit Verwüstungen der gegenseiti-
gen Besitzungen geführt wurde. Vergeblich war die Belagerung des neuen Eber-
steins : der Markgraf von Baden, längst schon in Zwietracht mit dem Grafen
Eberhard, begünstigte die Schlegeler, sogar die würtembergischen Ritter waren
gröfstentheils mit im Bunde und verliefsen ihren Fürsten in dem Augenblick der
Entscheidung. Zuletzt endigte der schwache Kaiser durch Vermittlung die ver-
derbliche Fehde.
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