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Ring, Maximilien de
Malerische Ansichten der Ritterburgen Deutschlands: mit einem historischen und beschreibenden Texte (Das Großherzogthum Baden ; 2. Theil): Alte Schlösser des Grossherzogthums Baden: Nördlicher Theilvon dem Kinzigthale bis an den Main — Paris, Mühlhausen: Lithographie von Engelmann & Cie., 1829

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https://doi.org/10.11588/diglit.57122#0056
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DAS XECkiKTDAL UND DESSEX
RITTERBURGEN.

Der Neckar entspringt auf der Ostseite des Schwarzwaldes, bei dem Dorfe
Schwenningen, nahe an der alten Römerstrafse, die von hier nach Arse Flaviae,
jetzt die Altstadt bei Rotweil, zog. Durch enge Schluchten windet sich der Strom
fort, bis er in die weitern Flächen bei Tübingen eintritt. An seinen Ufern folgt
ein römisches Castell dem andern, über das alte Cana, jetzt Cannstadt, Heilbronn
und Wimpfen hinab. Vor dieser Stadt findet sich bei Eisisheim das Schlachtfeld,
wo vierhundert Pforzheimer Bürger sich Tilly’s Schaaren entgegenwarfen und
muthig für ihren Fürsten, den unglücklichen Pfalzgrafen Friedrich V sich opferten
(1622). Immer reizender werden die Umgebungen des Stromes, von der hohen
Strafse bei Jaxthausen herab gesehen, wo die neu entdeckten Salzquellen (1818)
ein reges Leben geweckt haben. Beide Wimpfen, im Thal und auf dem Berg,
das letztere soll von den Römern Cornelia genannt worden seyn, wurden von
den Hunnen zerstört, und nur einzelne Thürme erinnern noch an die Römerstadt.

Die zweite Gründung der untern Stadt wird auf den Wormser Bischof Krothold
zurückgeführt, der das Gotteshaus stiftete (5o3?), um welches sich allmählig
die Einwohner sammelten. Die herrliche Stiftskirche liefs einer seiner Nachfolger,
Richard von Dietesheim, durch einen kunstvollen Meister aus Frankreich, in der

Mitte des dreizehnten Jahrhunderts, erbauen. Der König Siegbert hatte schon
sechshundert Jahre früher den gröfsten Theil des Neckarthaies mit Zöllen und
Wildbann dem Wormser Bisthume geschenkt, welche Vergabung Otto, 988,
wiederholte und sogar erweiterte. Durch Abtretung einiger Einkünfte verpflichtete

jener Bischof Richard die nahen Dynasten von Weinsberg und Ehrenberg, zur
Schirmung des Kirchengutes, 1254.
Zwischen dem Strom und den mäfsigen Höhen führt die Strafse an den Ruinen
des alten Schlosses Ehrenberg vorüber, welche der jetzige Besitzer, Freiherr von
Ratnitz, gastlich dem Wanderer öffnet. Mit liebevollem Sinn pflegt er der
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