Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dürer, Albrecht; Rupprich, Hans [Hrsg.]
Schriftlicher Nachlaß (Band 1): Autobiographische Schriften ; Briefwechsel ; Dichtungen ; Beischriften, Notizen und Gutachten ; Zeugnisse zum persönlichen Leben — Berlin, 1956

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29731#0060
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
7., 8. BRIEF

hat das Buch vermutlich 1505-07 in Venedig erworben.
Vgl. G. Leidinger, A. Dürer und die „Hypnerotomachia
Poliphili“, Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie
der Wissenschaften, philos.-histor. Abt. 1929, Heft 3.
Wie mir Herr Doz. Dr. R. John mitteilt, sind wohl ein-
zelne Wortformen Dürers auch in der Hypneroto-
machia nachweisbar, größere syntaktische Bildungen je-
doch nicht.

11 Pirckheimer war vom Rat zur Beilegung eines Kon-
fliktes zwischen Konrad Schott von Rothenberg und
der Stadt Nürnberg in diplomatischer Mission nach
Würzburg gesandt worden.

12 schritt hypferle] Tanzweise, bei der gehüpft wird.
Anstatt an „eine Art Springprozession“ der Ratsherren
beim Heiltumsfest zu denken (Reicke I, 338), liegt es
wohl näher, eine Tanzveranstaltung bei dem zu gleicher
Zeit abgehaltenen Jahrmarkt in Betracht zu ziehen.

13 Parfüm, das von der Zibetkatze gewonnen wird.

14 rechter.

15 1. Name der zur Gattung ampelis gehörenden Vögel;
auch Pfeffervogel, ein sehr schöner Vogel mit langen
Federn auf dem Kopfe, rötlichem Unterleib, schwarzem
Schwanz.

2. Bezeichnung für einen Modegecken, der gern in sei-
denen Kleidern einhergeht:

seit ich der pest bin an dem tanz,
darumb heiß ich der ritter Seidenschwanz

(Fastn. sp. 3dl).

Vgl. Grimm Wb. 10/1 (1905), Sp. 185.

16 Vgl. Brief Nr. 5.

17 Zu mhd. heien, schlagen, stoßen; ungeschoren.

18 Peter Weisweber, nürnbergischer Söldnerhauptmann
im Schweizerkrieg 1499 (an dem auch Pirckheimer teil-
genommen hatte) und im Bayrischen Erbfolgekrieg 1504.
Vgl. G. W. Lochner, Die Personen-Namen, S. 39; ders.,
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit 21 (1874),
S.8 f.; Reicke I, S. 389.

10 Ob damit eine Frau mit dem Familiennamen Rechen-
meister, der in Nürnberg öfter vorkommt, gemeint ist,
oder sonst eine Nürnberger Bekanntschaft Dürers und
Pirckheimers, ist schwer zu sagen. R. Wustmanns Ver-

such im Repertorium für Kunstwissenschaft 26 (1903),
S. 508, das Wort als „obszönen Scherzausdruck für die
Frau, mit der man in geschlechtlichem Verkehr steht“,
zu deuten und darunter bei Pirckheimer eine Schaff-
nerin oder Wirtschaftsführerin, bei Dürer sein Weib zu
verstehen, ist nicht überzeugend.

20 Mhd. weder; als wie.

21 Vgl. Brief Nr. 5.

22 Vitrum ustum, gebranntes Glas; vielleicht Glas mit
Emailmalerei. Pirckheimer besaß bei seinem Tode eine
bedeutende venezianische Glassammlung von etwa 200
Stück.

23 Vgl. A. zu Brief Nr. 2.

24 Hans Imhoff d. J. Vgl. A. zu Brief Nr. 5.

25 Kranichfedern zum Putz.

26 mittlerweile.

2‘ Vermutlich historische oder mythologisch-allegorische
Darstellungen antiken Inhalts. Vgl. K. Giehlow, Jahr-
buch der Kunsthistorischen Sammlungen 32 (1915),
S. 33-

28 Studium, Studierstube.

29 Es ist immer ein und dasselbe.

30 Einem Boten namens Kannengießer. Der Brief scheint
verloren.

31 Konrad Imhoff (1463-1519), Bruder Hans Imhoffs
d. Ä. Verheiratet zuerst mit Magdalena Haller (gest.
1494), dann seit 1495 mit Ursula Nützel (gest. 1520).
Stifter der Kapelle auf dem St. Bmchusfriedhof. Seit
1492 Ratsherr und mit vielen und wichtigen Missionen
betraut. Pirckheimer geriet mit ihm 1517 abermals in
Streit. Vgl. Lochner, Die Personen-Namen, S. 26.

32 Dem Augustiner Eucharius Carl. Prior von 1504 bis
LU

33 Morbus gallicus; Franzosenkrankheit.

34 Vgl. A. zu Brief Nr. 1.

35 Lorenz Beheim. Vgl. A. zu Brief Nr. 6.

36 Noricus civis.

37 Andreas Kunhofer. Vgl. A. zu Brief Nr. 3.

38 Verschuldung.

39 Maximilian I. nach Rom zur Kaiserkrönung. Der
Zug kam nicht zustande.

Nr. 8

DÜRER AN WILLIBALD PIRCKHEIMER IN NÜRNBERG

Venedig, 8. September 1506.

Scherzt über Pirckheimers Gedächtnis und rednerische Leistungen vor dem Markgrafen Friedrich von Bran-
denburg. Konnte die gewünschten Teppiche und Federn noch nicht bekommen. Bernhard Hirschvogels Sohn
ist gestorben. Die Venezianer, der Papst und der König von Frankreich sammeln Truppen. Grüße an Stephan
Paumgartner, Niklas Porst, Lorenz Beheim, die bekannten Frauen und die „Stube“. Das Rosenkranz-
fest ist fertig und findet allgemeine Anerkennung; auch der Doge und der Patriarch haben es besichtigt.
Hat eben auch Eucharius Carl, dem Schwiegervater, der Dietrichin und seiner Frau geschrieben. Pirck-
heimer brauche der Frau und Mutter kein Geld leihen.

Original in der Stadtbibliothek Nürnberg (Pirckh. 394,7), 1 Bl. 29.8 X 22.2 cm. WZ wie bei Nr. 4.
Grünes Siegel. Ohne Adresse.

54
 
Annotationen