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sind gleich denen aus Schieb! 1) (Nr. 1510, 12) dolichoeephal. Der VerBffent
lichung von Professor Virchow's Untersuchungen dieser Schädel dürfen wi"
demnächst entgegensehen.
Das geschichtliche Thymbra stand, wie gesagt, in geringer Entfernung von
Hanal Tepeh und nahm die Stelle der heutigen Farm Thymbra ein, derei
Vorgänger das vor mehrern Jahren durch die Pest entvölkerte türirische Dorf
Akschi Ki»i war. Thymbra war eine mit Mauern versehene Stadt, and der
Felsen, auf welchem sie erbaut war, zeigt an verschiedenen Stellen Spuren
von Einschnitten zur Aufnahme behauener Steine. Vorgeschichtliche Reste hat
man auf der Baustelle dieser Stadt nicht gefunden, ihre Nekropolis jedoch
die sieli bis Hanau Tepeh erstreckte, hat sowol archaische als auch spätere
griechische Topfwaare hergegeben. Von den daraufgemalten Gegenständen
mag die Rückkehr des Odysseus, Briseis im Zelte des Achilleus, Klytäm-
nestra, die Abenteuer des Dionysos und Aehnlicb.es erwähnt werden. Ausser
den Thongefässen hat man gläserne Vasen mit verschiedenfarbigen Streifen
und Wellenmustern, ferner Grabinschriften, Pitboi und Cisten ausgegraben.
Gewisse Marmorblöcke auf dem höchsten Theil der Baustelle von Thymbra
bezeichnen wahrscheinlich die Lage des historischen Tempels des Apollon
Thyinbraios — im Gegensatze zu jenem berühmten der Legende und des .My-
thos, der auf Hanau Tepeh stand und für den Schauplatz vom Tode des
Achilleus galt. Kino dort entdeckte verstümmelte Inschrift, publicirt von Le
Bas (Voyage aicbeologique, V. Nr. 17-13(1), enthält ein Inventar der Tempel-
sehätze.
DUKCHSCHNITT DER TKOJANISCHEN EBENE IM TllYMBlilOSTHAL.
Die beifolgende Skizze Nr. 1370 zeigt einen natürlielien Durchschnitt des
linken Thymbriosufers (4) (Kemar Su), etwa 250 Fuss von der Basis von Hanau
Tepeh. Bruchstücke von Topfwaare (2), ähnlich denen, die auf der Baustelle
des vorgeschichtlichen Thymbra (Hanal Tepeh) zu sehen sind, findet mau auf
Nr. 1570. Durohsohnitt der trojanischen Ebene, Thal des Thymbrios.
dem miocenen Felsen (.:>"), auf welebem 4—(i Fuss tiefer Alluvialboden liegt (lt.
Die Tiefe dieses Hodens richtet sieh nach der unregelmässigen^Gestaltung des
Felsens, der in jenen vorgeschichtlichen Zeiten die wirkliche Oberfläche bildete.
Einige andere Bruchstücke von Thongefässen entdeckte man in einer Tiefe von
6—7 Fuss unter der Oberfläche, als man im Alluvium, ungefähr einige 600 ui
östlich von dieser Stelle und etwa '-'O in vom Flussbett, einen Brunnen grub.
Gibt man dieser Topfwaare .las willkürliche Alter von 3000 Jahren, so würde
das Verliältniss der Zunahme des Alluviums auf der Ebene in 500 Jahren durch-
schnittlich 1 Fuss ausmachen. Doch lehrt der Augenschein, dass man auf ein
glciclnnässigcs Verliältniss der Ablagerung kein allzu grosses Gewicht legen kann.
So bedeckt z. B. eine Flut einen breiten Strich auf der Ebene mit fusstiefem Sand
und Kies und macht das Land unfähig zum Anbau, eine spätere Flut entfernt
alles Geröll, legt die frühere Oberfläche bloss, fugt vielleicht eine dünne Schickt
fruchtbaren Sediments hinzu und macht so das Land zu Zwecken der Bo-
ilencultur wieder tauglich. Die allgemeinen Wirkungen der Fluten in der
Ebene von Troja bestehen in der Aufhebung der Betten und Ufer der Flüsse.
•le grober der in mechanischer Suspension gehaltene Stoff, um SO näher
dem Flusse wird er abgelagert; so hat im obern Theil der Ebene der Ska-