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- 129 -
(1154-1159) sein
Wie am Gerichtsportal sind auch hier die am sorg-
fältigsten gearbeiten ^rchivoltenflguren unten ange-
bracht. Lin Teil der ^rchlvoltenfiguren des Gerichtspor-
tals, vor allem die unteren, wirken jedoch in der figür-
lichen Darstellung reifer als die ^rchlvoltenflguren des
Sixtusportals.
^n dessen Tympanon arbeiteten mindestens vier ver-
schiedene feister; zwei davon, die jeweils die Spitze
und den darunterliegenden Streifen ausgeführt haben,
müssen, n ch ihren stilistischen Ligentümlichkeiten zu
urteilen, auch zwei der Cru-pen im Gewände und die Tru-
meaufigur un^efertigt h ben. Inne halb des Sixtusportals
k^nn man deshalb die Proportion nicht als Kittel zur
D tierung benützen, kann muss die Proportion vielmehr
auf die 'Kempin zurückführen. Für eine Figur, d. hl.
Ciliniu, die dem Vorbild der Prophetin der Chartreser
Fordvcrh Ile folgt, läut sich die Berechtigung zu dieser
Annahme gen^u n^chweisen. Die Clllnia, ebenso der blinde
Kontanus nach den Vorbild des Chartreser Tobias sind
vorzügliche Beispiele für jenen Vorgang, dep Louis Rdau
2)
als "Lxigence de la ferne" bezeichnet hat das formale
Vorbild wird befolgt, aber die Ikonogru^hische Bedeutung
verändert.

1) Jean-Baptiste Frangois Gerusez: Description historique
et st-tistique de Leims, Reims 1817, T. I, p. 186-87;
nach Gdrusez sind vier Päpste aus dem eimser Kapitel
hervergogangen: Silvester 11., Urban II., Hadrian IV.
und Hadrian V., der Fnde des 13. Jhs. tapst war. -
Cf. Buchberger: Lexikon für Theologie und Kirche,
Bd IX, col. 566/1 u. Bd X, col. 431/2.
2) Louis Reau: anfang ven Kap. V im Bd. I seiner Icono-
grephie de l'art chrftien, p. 289 ff.; zuerst erschie-
nen im Journal de Psychologie normale et p^thologique,
1°51, p. 85 ff. unter dem Titel: i'influence de la
forme sur 1'iconographie dans l'art m di^val.
 
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