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I

"A studier une cath^drale on a
toutes les surprises, toutes les
joies d'un beau voyage. Elles sont
infinies." (Auguste Rodin) +

EINLEITUNG
Die vorliegende Arbeit ist ein Versuch, die Ge-
schichte der Portale von Notre-Dame in Reims in den
verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung und vor allem
in ihren Anfängen zu fixieren. Die Forschung ist bis-
her von der Voraussetzung ausgegangen, dass die Archi-
tektur der Reimser Westportale nur eine entscheidende
Planänderung erfahren habe. Panofsky, der sich als
letzter hierzu geäussert hat, stellte ein Schema auf,
in dem eine zweistufige Entwicklung festgestellt wird '
Reims I, das sich in den beiden grossen Portalen
des Nordquerhauses, im Sixtusportal und
im Gerichtsportal, erhalten hat, und
Reims 11, den Zustand der heutigen Westportale
unter dem Einfluss der Architektur der
Westportale der Kathedrale von Amiens.
Für die Skulpturen von Reims 1 hat die französi-
sche Forschung, im Gegensatz zur deutschen, den Zu-
sammenhang der sechs archaischen Propheten- und Pa-
triarchenfiguren vom rechten Gewände des südlichen
Seitenportals der Reimser Westfassade mit den Skulp-
turen der beiden grossen Nordquerhausportale immer
4 Les cathedrales de France, 1921, p. 89.
1) Erwin Panofsky: Eber die Reihenfolge der vier
Meister von Reims, Jb.f.Kunstwiss. 1927, p. 55 ff.,
im folgenden zitiert als "Panofsky".
 
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