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ERSTREBTES UND ERREICHTES, ZIELE UND ERFOLGE
— aber auch manche Enttäuschungen — spiegeln sich
in dem Katalog, den wir am Abschluß eines halben Jahr-
hunderts verlegerischer Arbeit unsern Freunden und der
Öffentlichkeit übergeben. Er erscheint in einer Zeit, die
mehr denn jede andere den Einsatz aller Kräfte erfordert.
Wenn wir uns mit diesem Katalog Rechenschaft über
die in fünf Jahrzehnten geleistete Arbeit geben, so tun
wir dies in der Hoffnung, mit dem gleichen Verantwor-
tungsbewußtsein auch künftig den Weg fortsetzen zu
können, den wir stets als den rechten erkannt haben.
Die ersten Werke, die ANTON SCHROLL 1884 her-
ausbrachte, waren für lange Zeit bestimmend für den
Aufbau des Unternehmens: Architektur und Kunst-
gewerbe, dargestellt in Publikationen, die vor allem dem
Baukünstler dienen sollten, blieben zunächst das Haupt-
gebiet des Verlages, und bewußt wurden dabei in erster
Reihe die bis dahin zu wenig beachteten Denkmäler
der damaligen österreichisch-ungarischen Monarchie be-
rücksichtigt.
Tradition und Interesse für das Neue brachten den
Gründer der Firma in Beziehung zu den besten Archi-
tekten der Hauptstadt. Die Phalanx der vordringenden
Moderne, die damals, geführt von Otto Wagner, Wien
zu einem Zentrum neuen baukünstlerischen Wollens
machte, sammelte sich um die von Schroll gegründete
Zeitschrift „Der Architekt“ (1895 bis 1914), der später
mit der wachsenden Bedeutung der Innenarchitektur
eine zweite, „Das Interieur“ (1900 bis 1915), an die
Seite trat; in den beiden Zeitschriften wurden durch
viele Jahre alle bedeutenden ausgeführten und geplanten
Bauwerke zuerst veröffentlicht. Damals Stoff und An-
regung fruchtbarer Diskussion, sind die Jahrgänge mit
ihrem reichen Inhalt heute wohl die vollkommenste

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