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VORWORT.

Textabbildungen wurden jedoch um mehr als die Hälfte vermehrt. Was den Text selbst
betrifft, so fanden sich nur zu einzelnen Tafeln Bemerkungen vor, welche aus dem
Stenogramm Schreibers von Herrn Barth übertragen wurden. Sie gaben meistens
nur Material, Masse und ähnliche Angaben, deren Nachprüfung sich allerdings als
notwendig herausstellte. Erläuterungen waren nicht vorhanden, und auch der Auf-
bewahrungsort der Monumente war nicht in allen Fällen vermerkt.
Aus dem Gesagten werden sich einige Ungleichmässigkeiten des Textes erklären.
Dass ich im allgemeinen mit Bestimmtheit über das nachstehend publizierte Material
urteilen kann, verdanke ich dem Entgegenkommen des Herrn Geheimrat Dr. VONSlEGLlN,
durch welches ich die Sammlungen in Dresden, Stuttgart und Tübingen eingehend
studieren konnte.
Die im zweiten Bande unserer Publikation vorgelegten Antiken sind nicht an
einem Orte vereinigt. Sie sind durch den Ankauf mehrerer privater Sammlungen, wozu
die Funde der Grabungen hinzukamen, in den Besitz Herrn VON Sieglins gelangt und
von ihm in grossherzigster Weise den drei obengenannten Museen überwiesen worden.
Die Verteilung ist in der Weise geschehen, dass der erste Ankauf, die ägyptische
Sammlung Reinhardt, darunter besonders hervorragende Bronzen, nach Stuttgart kam.
In Tübingen befinden sich fast ausschliesslich die Ergebnisse der Ausgrabungen, vor allem
Keramik, Stuckproben, aber auch Reliefs und Architekturreste. Das Albertinum in
Dresden erhielt den Inhalt der zuletzt erworbenen Berliner Sammlung HEROLD, Marmor-
köpfe und Keramik in der Hauptsache.
Was diese Sammlungen verbindet, ist der gemeinsame Ursprung der in ihnen
vereinigten Altertümer, nämlich Unterägypten. In der näheren oder weiteren Umgebung
von Kairo und Alexandrien und im Fayum ist gefunden worden, was in sie aufgenommen
wurde, für vieles steht Alexandrien als Provenienz ganz fest. Was an diesem Orte noch
zu erwarten war, haben die Ausgrabungen der Expedition gelehrt, deren Resultate schon
dadurch als besonders wertvoll erscheinen.
So trägt unsere Publikation mit Recht den Namen der griechisch-ägyptischen
Sammlung Ernst von Sieglin. Aber Schreiber hat weiter ausgegriffen. Seinem
Bestreben, ein Gesamtbild der alexandrinischen Kunst zu geben, kam die ihm des
öfteren gebotene Möglichkeit entgegen, selbst in Ägypten Erwerbungen zu machen. So
hatte er manche Antiken in eigenem Besitz, die er teils von Händlern gekauft, teils als
Geschenke von Bekannten, wie dem in Alexandrien ansässigen Italiener Pugioli, erhalten
hatte. Auch diese Sachen in eigenem Besitz hat Schreiber zum Teil auf den folgenden
Tafeln darstellen lassen. Sie sollten zur Erläuterung des in der SlEGLlN-Sammlung
Befindlichen dienen. Zu demselben Zweck habe ich noch einige Textbilder hinzugefügt,
welche zum Teil nach Aufnahmen in Schreibers Nachlass, zum Teil nach in meinem
Besitz befindlichen Vorlagen angefertigt worden sind.
Denn den Gedanken Schreibers, mehr zu geben als einen Katalog, fühlte ich
mich verpflichtet, aufzunehmen, und ich habe es gern getan. So wird im folgenden
 
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