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Abb. i. Steingefässe in Stuttgart.

A. DIE ÄGYPTISCHEN GEFÄSSE IN STEIN UND TON.
I. DIE STEINGEFÄSSE.
Die zahlreichen und schönen Steingefässe der Sammlung SlEGLlN, von denen
unsere Tafeln I—VII Rechenschaft geben, befinden sich jetzt in Stuttgart und Dresden,
die altägyptischen Tonbecher in Tübingen. Sie bringen nur eine Vermehrung, kaum
eine Ergänzung des schon bekannten Materiales und geben für die Erkenntnis derjenigen
Kunstepoche, der unser Band gewidmet ist, wenig aus. Denn wenn auch der Hellenismus ■
steinerne Gefässe hergestellt hat, so bewegen sich diese doch so sehr in den Formen
der altägyptischen Zeit, dass es in vielen Fällen gar nicht möglich ist, zu entscheiden,
welcher Periode ein solches Stück zuzuschreiben ist. Der Hellenismus hat, wie es scheint,
nur selten die ihm eigenen keramischen Formen in Stein übersetzt oder selbständig
neue Typen geschaffen. Dass Beziehungen zwischen Ton- und Steingefässen vorhanden
waren, wird uns eine marmorierte Tonhydria des alexandrinischen Museums zeigen,
welche unter den bemalten Vasen zu besprechen ist. Andererseits finden wir, wenn
auch nicht oft, griechische Gefässtypen in Alabaster, wovon in unserem Textbild 5
einige Proben gegeben werden.
Der BlSSlNGsche Katalog der grossen Sammlung des Museums von Kairo hat die
Geschichte der Steingefässe gebracht und ein Material veröffentlicht, welches eine leichte
Einordnung neu hinzukommender Typen gestattet. So hält sich auch die Beschreibung
unserer Tafeln eng an jenes grundlegende Werk und gibt Hinweise auf Stücke des
Museums von Kairo.
Die im Textbild 1 gegebenen Gefässe befinden sich in Stuttgart und sind bis auf
das Mittelstück auf unseren Tafeln ausführlicher besprochen. Dieses ist 31 cm hoch und
hat einen Durchmesser von 24 cm. Das Material ist Alabaster. An dem Krug zur Rechten
sind die goldbeschlagenen Schnurösen ganz besonders bemerkenswert.

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