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B. DIE GRIECHISCH-ÄGYPTISCHEN TONGEFÄSSE.

7. Fragment eines Bechers. Abgebildet auf Tafel XXIV, Nr. 3.
8. Kleiner Bes als Anhänger. Blaue Glasur wie 5. H. 2,5.
9. Unterleib eines Mannes mit grossem Phallos. Sandig; grüner Überzug.
M. 3,513,5. Aus Z 1.
10. Blauglasierter Rand einer Schale der Technik von 5. M. 2,5:4,5. Aus Z.
11. Kleines Gerät zum Anhängen. Gebrochen. Sandig, grüner Überzug. M. 2 :3,5.
Aus S.
12. Gefässrand. Sandig, hellgrün. M. 2,5:5. Aus Z.
13. Spätes koptisches (?) Tellerfragment mit Bleiglasur. Aussen nur teilweise
glasiert. Die Ornamente braunschwarz auf hellem Grund. H. 4; M. 9:12; D. 0,7.
„B. 59-“
14. Desgleichen schwarze Ornamente auf silbergrauem Grund. M. 7 :9; D. 1. AusP.

V. KOPTISCHE KERAMIK.
Den Begriff koptisch fasse ich mit STRZYGOWSKI von der rein künstlerischen Seite.
Das Christentum und der Inhalt der etwa vorhandenen Bilder hat auf diese Abgrenzung
keinen Einfluss. Einen starken Einschlag liefert das Ägyptertum namentlich in der
Form; griechische Elemente lassen sich jedoch nicht verkennen, und Ornamente und
Zeichnung der Gefässe sind zum Teil hellenistisch.
Die Datierung der koptischen Monumente schwankt noch um Jahrhunderte. So
kann die Keramik im einzelnen ebensowenig chronologisch fixiert werden. Nur eine
relative Zeitfolge lässt sich ungefähr feststellen. Auch die SiEGLiNschen Ausgrabungen in
Alexandrien haben hierin keine Resultate gehabt. Um so wichtiger ist für die Erkenntnis
der Ornamente der ganzen koptischen Keramik die Menge des dort gefundenen Materiales,
von der jedoch nur wenige Proben abgebildet werden können.
Im allgemeinen muss gesagt werden, dass die Keramik mit den gleichzeitigen
Erzeugnissen der Grosskunst, der Beinschnitzerei, des Metalls keine Berührungspunkte
aufweist. Während hier die syrische Ornamentik stark hervorzutreten scheint, finden
wir in der Keramik deutliche Fortsetzung der hellenistischen Ornamentik der bekannten
Art, vor allen Dingen Ranken. Eher meint man nahe Beziehungen zur Glasindustrie zu
erkennen, in der Ägypten ja eine ganz hervorragende Rolle gespielt hat. Für die Flasche
mit oben sich verengendem spiralumwundenem Halse (Tafel XLIV, 2) finden wir die
nächsten Parallelen, soweit ich sehe, in der Glastechnik. Die von KlSA sogenannten
Delphinfläschchen bieten für diese Gestaltung des Ausgusses die besten Analogien (KlSA,
Das Glas im Altertum, Formentafel B, 124). Besonders auffällig ist die Verwandtschaft
mit einer Glasflasche des Speyerer historischen Museums der Pfalz, welche ich dank dem
freundlichen Entgegenkommen der Direktion hier abbilden kann (Abb. 137). Leider ist
 
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