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A. DIE ÄGYPTISCHEN GEFÄSSE IN STEIN UND TON.


Abb. 7. Abb. 8.
Schale aus schwarzem Stein.

rätlich erscheinen, diese Schälchen noch in hellenistische Zeit zu setzen, vielmehr schreibt sie
VON BlSSlNG der römischen Epoche zu. Ich möchte sie zeitlich der schwarztonigen Keramik
nähern, mit der sie in der Farbe und auch in der harten Art der Reliefbehandlung auf-
fallend übereinstimmen. Die Steinschälchen würden danach in das i.—2. nachchristliche
Jahrhundert gehören.
II. DIE TONGEEÄSSE.
Den Tongefässen können hier ebenfalls nur noch wenige Worte gewidmet
werden. Der schwarzroten Keramik gehören zwei Becher in Tübingen an, auf deren
einen ein langohriger Esel aufgeritzt ist. Ich habe im Text zur Tafel die Vermutung
nicht unterdrücken können, dass diese Zeichnung eine Fälschung sei. Der Becher
selbst dagegen ist ganz einwandfrei.
Unsere rotgelben Töpfe Tafel IX haben ebenfalls zahlreiche Parallelen in der alt-
ägyptischen Töpferware. Boote und aufgespannte Netze kommen sehr häufig vor, wenn
auch die Erklärung der Einzelheiten noch nicht ganz gesichert ist. Dazu trägt unser
Stück nichts bei.
Die eigentliche Bedeutung der Sammlung Ernst VON Sieglin liegt nicht in diesen an
sich wertvollen Proben altägyptischer Kunst. Hervorragend ist das in ihr vereinigte Material
als eine Zusammenfassung der griechisch-römischen Kunst in Unterägypten, und als
solche ist es in vielen Dingen von einzigartigem Wert. Das sollen, so hoffe ich, die folgenden
Bogen erweisen, die der griechisch-römischen Keramik in Ägypten gewidmet sind.


Abb. 9. Kalksteinurne in Alexandrien.
 
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